Volltext: Fünftes Bändchen (5. 1915)

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verfiel rasch. Heute stehen von der einstigen starken Burg, die das Muhltal bewachen 
und die Landesgrenze des Passauer Besitztums beschützen sollte, nur mehr einige 
Mauerreste und das Wirtshaus. 
Hierher tributpflichtig war wahrscheinlich Gumpesperg, Gumpesbach und 
Partenstein. 
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Ein Kleiner Nachtrag zur Geschichte derer von Grub 
(der Gruber). 
1. Von Engelhart dem Gruber war bei Partenstein die Rede. 
2. Andreas der Gruber war ein Bruder Sighardts II.; 1369 kam er auf 
die Feste Stein an der kleinen Mühl, gegenüber auf von Herzog Albrecht III. 
erhielt er widerrechtlich (weil im Lande des Passauerbischofs) die Erlaubnis, den 
Burgstall Stein bei Liebenstein zu befestigen. Dieser Andreas Gruber wurde am 
2. September 1374 in einer Fehde des Zacherias des Hadräer gegen den Bischof 
von Passau als Anhänger des Bischofs begraben. In Stein folgten ihm nach 
Jakob Gruber 1383 und Nikln der Gruber 1410. 
3. Hans von Grub, ein Sohn des Heinrich von Grub, eines Bruders Sighardts II., 
kauft 1356 Wolfstein, ein Raubnest in der Kleinzeller Pfarre. Nach ihm besaß es 
Jörg von Grub 1400-1403. 
4. Im Jahre 1349 gab Ulrich der Räuber dem Bischof Gottfried zwei Lehen 
zu Grub und 22 Metzen dürres Korn und 16 Raubnest d. 
*   *   * 
 
Alte Adetsgeschlechter in der Pfarre Kirchberg a. d. D. 
(Von Michael Kaltenbrunner, Kooperator in Kirchberg.) 
 
Die Chelzen. 
Ein Chelze erscheint in Urkunden zum erstenmal 1206. 1260 hören wir von 
einem Hartmort dem Chelzen; Wernher Chelz kommt 1289 in einer Schlägler Urkunde 
vor. Reicher Chelz hatte im Jahre 1303 von Ruger von Haichenbach 60 d Gilten 
auf Grillparz zu Lehen (1303 verkauften die Haichenbacher ihre hiesigen Besitzungen 
an das Bistum Passau). Eckhart Chelz 1354 -1378 begegnet uns als Zeuge beim 
Tode Chunrats von Tannberg. Eckhart hatte einen Sohn Sigmund 1378-1410, 
der mit Magdalena, einer Tochter Ulrichs des Lentzenrieder vermählt war. Bei der 
Hochzeit erhielt diese Magdalena als Heiratsgut 130 Pf. d und als Morgengabe 
50 Pf. Diese Summe von 180 Pf. d war versichert auf die nach Tannberg 
lehenbaren Güter: Den Hof zu Gattern und den Hof zu Wizleinsdorf. Mit Sigmund 
starb die männliche Linie der Chelze 1410 aus. Von seinen beiden Töchtern war- 
die eine, Helena, mit Martin Prandtner, die andere, Barbara, mit Ulrich dem 
Katzbrenner (ein niederer Adeliger, deren Stammgut in der Nähe von Marsbach 
liegt) vermählt. Letztere erbte die Güter. Die Witwe versetzte von ihrem Heiratsgut 
den Hof zu Gattern 1420 an Hartlieb Hörleinsberger um 50 Pf. d (50 Pfund 
Pfennige); 1439 verkauften die Erben einige Güter ganz und damals kamen der 
Hof zu Gattern und der Hof zu Wizleinsdorf (heute Hanghofer?), an Ulrich I. und
	        
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