Volltext: Zweites Bändchen. (2. 1913)

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Tiere verhalte. Als er wieder zurückkam, sagte er zum Vater: Dös Trum wo's 
Kummet dran ghört, is hi. aba zun Reidn is nu was da." 
Ein anderes Mal waren sie, die nämlichen Zwei, mit Blöcherführen be- 
schäftigt, die sie auf Umwegen in die drunten im Tale liegende Langmühlsäge 
brachten. Als sie das letzte Bloch aufgeladen hatten, kam dieses ins Rollen und 
rollte den Berg hinunter bis zur Ranna nahe der Säge. Nun ärgerten sie sich, 
daß sie es nicht gleich anfangs selber so gemacht hatten und die Stämme hatten hin- 
untergleiten lassen. Um die neue Entdeckung alsogleich auszunützen, beförderten sie 
alle Blöcher, die drunten lagen, mit großer Anstrengung wieder auf die Anhöhe 
und ließen sie nun nach der neuen Methode hinab. Das letzte lief aber etwas 
seitwärts. Um es wieder in die richtige Bahn zu lenken setzte sich der Vater da- 
rauf. Wie es sich so hinabwälzte, kam bald der Mann, der das Bloch umschlungen 
hielt, bald der Stamm allein obenauf. Voller Freude hüpfend und springend rief 
der Sohn: "Vada i da Heh, Bloch i da Heh, Vada i da Heh, Bloch in da Heh " 
Natürlich war der Alte, als er unten ankam, tot. 
 Wieder ein anderes Mal waren ein Vater und sein Sohn mit Heueinführen 
beschäftigt. Als der Junge mit seiner Fuhr in den Stadel einfahren wollte, war 
in diesem Feuer ausgebrochen. "Geschwind, geschwind", rief ihm der Vater zu 
"schau, daß d' mit deiner Fuhr nu auf den Tenn kommst, eh daß da Stadl 
z'samfallt." 
 Die Finslinger führten einmal Korn ein. Da es ihnen dabei recht eilig 
ging, so steckten sie auf jede der vier Kipfen des Wagens je eine Garbe. Als sie 
jemand aus der Nachbarschaft wegen dieses sonderbaren Verfahrens zur Rede stellte, 
meinten sie: „Gring af, gring a" und ließen sich nicht umstimmen. 
Auf dem Dache eines Hauses wuchs ein Schopf Gras. Da der betreffende 
Finslinger es nicht der Mühe wert fand, das Gras mit der Sense vom Dache 
herabzumähen, beschlossen sie, einen Ochsen hinauszuziehen. Diesem wurde ein 
starkes Seil um den Hals gebunden und als er in der Höhe der Dachrinne war, 
reckte er, weil er zu ersticken drohte, die Zunge weit aus dem Maul heraus. Die 
Finslinger aber, die das sahen, riefen voller Freude: „Sehts, er hat schon an Gusta 
aufn Grasschopf. Natürlich war der Ochse, als er oben ankam, bereits maustot. 
Als die narrischen Neun auf dem Felde mit Arbeit beschäftigt waren, über- 
raschte sie ein Gewitter. Um nicht durchnäßt zu werden, stellten sie sich alle neun 
der Längs nach unter ein langes, breites Grasblatt. Dabei freuten sie sich, daß sie 
es so gut getroffen hatten und meinten zu einander: „Wia wird's denn dö gehn, 
dö z'weidast hidan afn Feld san?", nämlich denen, die auch vom Gewitter über¬ 
rumpelt, nicht so glücklich waren, unter einem Blatte Deckung und Schutz zu finden.
	        
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