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über rücksichtslosen Arbeitgebern durch das Gesetz ge
schützt. Wie lange hat es gedauert, bis dem Arbeiter auf
dem Kontinent derselbe Schutz gewährt wurde?
Auf seine Inseln eingeschränkt hätte England niemals
zu Weltmacht und Weltbedeutung gelangen können. So
bald es daher die inneren Kämpfe überwunden hatte,
ging es daran, Beziehungen nach außen zu suchen.
Spanien hatte sich den ersten Gewinn von der Ent
deckung neuer Erdteile gesichert; aber lediglich durch
Abenteuer und Raub wollte es sich die Reichtümer der
neuen Welt aneignen. Kaum anders dachten die ersten
Seefahrer, die von England auszogen. Indessen zeigte
sich bald edlere Gesinnung. Die Gründung der Oft
indischen Kompagnie, der die Königin Elisabeth
den ersten Freibrief ausstellte, wäre auch im Urteile der
Gegenwart ein durchaus korrektes, großzügiges, kaufmän
nisches Unternehmen. Daß sie das immer geblieben, wird
auch der englische Patriot nicht behaupten wollen. Ge
walttat und Unterdrückung fanden sich in ihrem Gefolge
ein und führten mehr als einmal zu schweren und blutigen
Konflikten. Immerhin läßt sich nicht ermessen, von welch
weittragender Bedeutung die Erschließung Indiens für
den Welthandel und damit für die Kultur der Welt ge
wesen.
Im neuenErdteile faßte der ritterliche Sir Walter
Raleigh, der Schützling der Königin Elisabeth schon 1584
festen Fuß und nannte das Land zu Ehren seiner Gönne
rin Virginia. Eine Gesellschaft organisierte sich im Jahre
1606 und gründete Jamestown, aber schon 1619 hatte die
Kolonie ihre eigene Volksvertretung. — Religiöse Un-
dulsamkeit vertrieb 1620 ein Häufchen tüchtiger Menschen