Volltext: Das Werden unserer Volksschule

entsprechend verschiedene Vorschriften. Doch bestand seit 
dem 16. Jahrhunderte einigermaßen Einheitlichkeit in aller 
dings recht wenigen Faktoren, die durch das Konzil zu 
Trient geschaffen wurde, während vor dieser Zeit Zweck 
und Einrichtung der niederen Schulen Ln den österreichischen 
Ländern keinerlei Einheitlichkeit nachweisen lassen. 
Von den Konzilsbeschlüssen, die Volksschule betreffend, 
ausgehend, werden jene größeren Schulordnungen gebracht, 
die auf diesen Beschlüssen beruhen und nach denen sich 
die österreichische Volksschule bis Ln die Theresianische 
Zeit fort entwickelte: sie beeinflußten naturgemäß das 
erste Reichsgeseh aus dem Jahre 1774. 
Die Beschränktheit des Raumes, der zur Verfügung 
steht, verhindert eine Heraushebung aller jener Gesetzes- 
teile, welche die letztere Tatsache erweisen und muß dies 
dem Leser überlassen bleiben. 
Aus dem gleichen Grunde mußte eine Beschränkung 
auf jene Gesetze platzgreifen, die einen weiteren Wir 
kungskreis hatten. Gesetze für einzelne Schulorte oder 
jene der vorreformatorischen Zeit sind für ein zweites 
Bändchen in Aussicht genommen. 
Bekanntlich suchte das Konzil von Trient 1545—1563 
den Einfluß der entwickelten protestantischen Elementar 
schule zu beseitigen, indem es das katholische Schulwesen 
hob. Die diesbezüglichen Konzilsbeschlüsse waren maß 
gebend für Synoden, welche praktisch durchführbare Anlei 
tungen und Vorschriften schufen, auf Grund deren wieder 
Schulordnungen für größere Gebiete entstanden, welche 
die Theresianische Reform beeinflußten. Für die öster 
reichischen Kronländer kommen zwei Synoden in Betracht: 
die von Salzburg 1569 und die von Prag 1605: 
erstere für die Alpen-, letztere für die Sudetenländer. Die 
Salzburger Synode unter dem Fürsterzbischof Jakob 
Freiherrn von Kuen-Belasy stellte folgende 
Forderungen: 
«Der Domscholastikus stelle fromme, gelehrte und 
tätige Lehrer auf, wache über sie und die Schüler, be 
sonders über die Präbendisten. Er achte, daß sie nicht 
etwa gefährliche Bücher lesen. 
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