Volltext: Die Tiroler und Vorarlberger [Band 4]

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Das Volk in Waffen. 
geleistet haben, aber noch diensttauglich sind. Die Sturmpflicht 
dehnt sich in Tirol auf alle Waffenfähigen vom 18. bis 45., in 
Vorarlberg vom 18. bis 50. Lebensjahre aus und es werden in 
den Landsturm unter Beachtung dieser Altersgrenzen alle jene 
eingereiht, welche weder im Heere noch bei den Landesschützen 
dienen, oder zur Besorgung öffentlicher oder Familien-Angelegen- 
heiten unumgänglich nöthig find. 
Die Dienstpflicht der Landesschützen dauert zwei Jahre für 
jene, welche nach vollstreckter Dienstpflicht im stehenden Heere oder 
in der Ersatz-Reserve zu den Landesschützen übersetzt werden, zwölf 
Jahre für die unmittelbar unter die Landesschützen eingereihten 
und zwei Jahre, eventuell für die Zeit des Krieges bei Freiwilligen. 
Die Dienstpflicht des Tiroler Landsturmes ist ausgedehnter als 
die des Vorarlberger, während in Vorarlberg das Aufgebot noch 
5 höhere Altersclassen umfaßt. Im ersten Dienstjahre wird die 
in die Landesschützen-Bataillone unmittelbar eingetheilte Mannschaft 
durch 8 Wochen, die den Landesschützen zu Pferd und der Artillerie 
zugewiesene Mannschaft durch 12 Wochen geübt. Die Waffen 
übungen der Landesschützen-Bataillone finden nach der Ernte statt 
und dauern 14 Tage. Zu denselben können die unmittelbar in 
die Landesschützen-Bataillone Eingereihten in der Regel während 
der ersten 6 Jahre ihrer Dienstzeit einberufen werden. Diese 
Übungen bestehen jedes zweite Jahr in Bataillons-Übungen, in den 
Jahren, wo solche entfallen, in Übungen der Compagnien und in 
Schießübungen in den Gemeinden. Zum Zwecke der Ausbildung 
bestehen 10 Landesschützen-Bataillons-Cadres und ein Cadre der 
Landesschützen zu Pferd, während die Landesschützen-Artilleristen 
bei dem 9. Festnngs-Artillerie-Bataillon ausgebildet werden. Um 
den Nachwuchs an Officieren zu fördern, wurde in Innsbruck 
eine Landesschützen-Officiers-Aspirantenschule errichtet. 
Seit Tirols Wiedervereinigung mit Österreich wurden in Tirol 
mehrere Casernen, wie die großen Casernen zu Innsbruck, gebaur 
und manche Befestigungsarbeiten im Lande aufgeführt. So in den 
Jahren 18 33—38 die berühmte Franzensfeste und in neuester Zeit 
eine Reihe von Forts und andern Befestigungsbauten in Welsch-
	        
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