Volltext: Die Tiroler und Vorarlberger [Band 4]

Die Entwickelung der kirchlichen Verhältnisse 
und des Volkes religiöser Sinn. 
Nachdem die in Tirol und Vorarlberg eingewanderten Germanen 
und Slaven das Christenthum angenommen, erlangte dies beim 
Vorhandensein einer zahlreichen ältern christlichen Bevölkerung, der 
romanischen, in kurzer Zeit den vollständigen Sieg, wenn auch 
viele heidnische Anschauungen und Gebräuche daneben fortbestanden. 
Doch gehörte Tirol durch das ganze Mittelalter zu jenen Ländern 
Deutschlands, welche man als ghibellinisch bezeichnen könnte; die 
tirolischen Fürstbischöfe des frühern Mittelalters standen fast aus 
nahmslos auf Seiten der Kaiser in ihren Kämpfen mit den Päpsten 
und Adel, Bürger und Bauern hielten in den spätern Jahr 
hunderten nicht minder fest zu den Landesfürsten in ihren Streitig' 
leiten mit den Landesbischöfen und Päpsten, selbst trotz Bann und 
Jnterdict. Daher fand hier auch die Reformation bei allen Ständen 
großen Anklang und ihr würde ohne Zweifel ein sehr großer 
Theil der Bevölkerung zugefallen sein, wenn nicht die Landesfürsten 
mit aller Macht sie bekämpft hätten. Erst mit der gewaltsam 
durchgeführten Gegenreformation ist nach und nach in unsere Berge 
jener streng katholische Geist eingezogen, der jetzt die große Menge 
des Volkes beherrscht; erst seit dieser Zeit hat in Tirol und Vor 
arlberg die Priesterschaft und namentlich der Regular-Clerus einen 
so großen Einfluß gewonnen. 
Daß in Tirol und Vorarlberg die christlichen Ideen die ein 
gewanderten Germanen und Slaven sowie die frühere Bevölkerung
	        
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