Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

Unterricht und Erziehung. 
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vember 1879 bis zu feinem am 18. Jänner 1897 erfolgten Tode. Seit 11. Februar 
1897 versieht diesen Posten Franz Margelik, k. k. Tabak-Hauptverleger. 
Als k. k. Bezirksschnlinspectoren märe», nachdem Albert Böhm 
stiii 26. September 1885 auf eigenes Ansuchen von dieser Stelle enthoben worden 
war, vom 1. Oktober 1885 bis 15. Juli 1888 Dr. Ru pp, Professor am 
k. k. Staatsghmnasinm Linz, dann vom 21. Juli 1888 bis 1. August 1898 
Michael Lab er, Bürgerschuldirector in Gmunden, bestellt. Auf diesen folgte 
am letztgenannten Tage Otto mar Oherr, Professor au der Lehrerbildungs¬ 
anstalt in Liuz?P 
Neben der öffentlichen Volksschule in Gmunden war in den Siebziger 
jähren noch eine Privatschule für die Kinder der Dienerschaft des königlich 
Hannoveranischen Hofes entstanden. Sie wurde von Ihrer Majestät der Königin 
Marie von Hannover errichtet und unterhalten und bekam im April 1876 
das Oeffentlichkeitsrecht. Diese Schule war in dem Hanse Nr. 1 der Annastraße 
in Traundorf, also an jener Stätte untergebracht, wo sich bekanntlich schon früher 
ein ähnliches Institut befunden hatte, und stand unter der Leitung des Lehrers 
Theodor Meyer. Diese Privatschule wurde 1893 aufgelassen. 
3. Das Com»»»lal-Gy»l»nsi>ii». 
Die jüngste Schöpfung auf dem Gebiete des UnterrichtSwescns in Gmunden 
ist die Errichtung eines Gymnasiums. Die Bestrebungen, eine solche Mittelschule 
zu gründen, datiern aber keineswegs erst aus der neuesten Zeit. Schon im Jahre 
1769, also bald nach der Auflösung der alten lateinischen Schule, gieng das 
landesfürstliche Salzoberamt mit dem Plane um, die damals noch nicht ins Leben 
getretene Waisenstiftung des Karl Josef von Frey, die wir später kennen lernen 
werden, unter Zuhilfenahme sämmtlicher Gotteszeil- und anderer Salzdepulate 
durch Berufung der Piaristen als eine neue „lateinische Schule" erstehen zu lassen. 
Diese Anstalt sollte als eine Art Bindeglied zwischen Volksschule und Gymnasium 
die „sechs unteren Schulen" (Classen) eines solchen umfassen, weshalb als Lehr¬ 
gegenstände Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen, dann Latein, „Mathesis, 
Geometrie und Hydraulik" in Aussicht genommen waren. Auch der Stadtmagistrat 
erklärte sich unter der Bedingung, daß das Gymnasium in der Stadt und nicht 
im Freisitze Weyer errichtet werde, zu einer Widmung von 1000 fl. C. M. aus 
der Bürgerlade bereit, weil ja „viele auswärtige Eltern ihre Knaben nä studia 
hieher schicken und zu denen Burgersleuten in die Kost geben würden". Die hohe 
Regierung lehnte aber das Projekt mit der merkwürdigen Begründung ab, daß 
die Absicht der von Frey'schen Stiftung nicht dahin gehe, „solche lateinische 
Schulen anzulegen, welche den Staat und die Welt gemeiniglich mit Leuten an¬ 
füllen, so ihre besten Jahre ohne Nutzen hiuterlieget haben"?) 
Den nächsten Versuch, die Stadt Gmunden mit einer Mittelschule zu versehen, 
machte im Jahre 1810 der Magistrat. Er wendete sich unterm 24. April desselben 
Jahres an Kaiser Franz I. mit der Bitte, die vor kurzem erledigte Stadtpfarre
	        
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