Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Das Ausweichen in die Siegsried-Stellung. 
Februar/März. Die Rückzugsvorbereitungen, die in einer Art von Ter¬ 
minkalendern festgelegt waren, setzten mit Beginn der Alberich-Zeit in vollem 
Umfange ein; nur die Räumung der zunächst noch vereisten Kanäle ver¬ 
zögerte sich. Die Rückführung aller wertvollen Geräte, Materialien, Lebens¬ 
mittel, landwirtschaftlichen Erzeugnisse und dergleichen verlief trotz 
schwieriger Straßenverhältnisse planmäßig. Feld- und Förderbahnen wurden 
bis Mitte März abgebaut, nur der Rückbau der Vollbahnen war zu dieser 
Zeit an einzelnen, bis zuletzt in Betrieb gehaltenen Strecken noch nicht ganz 
beendet. Dank der sehr sorgfältigen Vorbereitungen waren die Einwohner- 
Verschiebungen in den ersten Märztagen bei allen Armeen reibungslos durch- 
geführt bis auf die Räumung von St. Quentin, die als letzte erst einige Tage 
nach dem Antreten zum Rückzug beendet sein sollte. 126 000 Personen 
wurden in östlicher Richtung abgeschoben, 14 000 in dem zu räumenden Ge- 
biet den eigenen Landsleuten überlassen. Im ganzen wurden während der 
Alberich-Zeit 37 100 Wagen (über 900 Züge) mit Kriegsgerät und Eisen- 
bahnmaterial, Landesvorräten und Landeseinwohnern abgefahren. 
Die Zerstörungsarbeiten waren seit Anfang März in großem Umfange 
aufgenommen. Die Einrichtungen im neuen Operationsgebiet hinter der 
Siegfried-Stellung konnten so weit gefördert werden, daß die ersten Be- 
dürfnisse der Truppen sichergestellt zu sein schienen. 
„Der Hauptzweck der Operation ist: »Einsparen an Truppen und 
Mitteln aller Art«" hieß es in einer Weisung des Kronprinzen Rupprecht 
vom 13. Februar. Für die erste Besetzung der Siegfried-Stel- 
l u n g bestimmte das Heeresgruppenkommando 21 Divisionen mit einer 
durchschnittlichen Frontbreite von sechs bis sieben Kilometer. Davon ent- 
fielen auf den Abschnitt der 6. Armee zwei, der 1. Armee acht, der 2. Armee 
sieben, der 7. Armee vier Divisionen. Das bedeutete im Vergleich zum bis- 
herigen Stand zunächst eine Ersparnis von zehn Divisionen; weitere zwei 
bis drei Divisionen konnten voraussichtlich schon bald nach Einrücken in die 
neue Stellung herausgezogen werden'). An Artillerie sollte jede Stellungs- 
division neben ihrer Feldartillerie über drei schwere Feldhaubitz-Batterien, 
eine Mörser-Batterie, drei Flachbahn-Batterien (darunter eine 10 ein- oder 
13 em-Batterie), außerdem über Veutegeschütze verfügen. Als Verstärkung 
sollte darüber hinaus jede Armee einige Abteilungen der Heeresfeldartillerie 
erhalten. An weittragenden, teilweise zur gegenseitigen Unterstützung der 
Armeen bestimmten Flachbahn-Batterien (15 om) wurden insgesamt elf zu- 
gewiesen, außerdem für die Rückmarschtage 19 schwerste Flachbahn-Batterien 
i) S. 120 und 128.
	        
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