Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Das Ausweichen in die Siegfried-Stellung. 
Januar, wesentlich raschere Fortschritte gemacht hatte als früher, im Sinne der An¬ 
weisungen der Obersten Heeresleitung vom September 1916') noch keines¬ 
wegs fertig; scharfer Frost hemmte alle Arbeiten. Die 1. Linie mit teilweise 
sehr starken Hindernissen und einer Anzahl betonierter Unterstände konnte als 
verteidigungsfähig angesehen werden, die 2. Linie und die Artillerie-Veob- 
achtungsstellen waren teilweise ausgebaut, die Vatteriestellungen festgelegt, 
einzelne im Bau; eine Artillerie-Schutzstellung und eine rückwärtige Stel¬ 
lung waren erkundet. Die nächste Zeit ließ, sobald milderes Wetter eintrat, 
weitere gute Fortschritte erwarten, und schließlich konnte man — wenn der 
Rückzug beschlossen wurde — für die vier bis fünf Wochen, die zwischen 
diesem Entschluß und seiner Ausführung liegen mußten, starke, auch der 
Truppe entnommene Kräfte neu zum Vau einsetzen^). Die Siegsried-Stellung 
konnte daher nach Ansicht der Heeresgruppe in den ersten Märztagen bezogen, 
der Entschluß dazu mußte am I.Februar gefaßt werden. Durch die Ver¬ 
kürzung der Front und schwächere Besetzung der neuen Linie waren nach neu 
aufgestellten Berechnungen 13 Divisionen sowie starke schwere Artillerie und 
Feldartillerie zu ersparen, später vielleicht noch ein bis zwei weitere Divi¬ 
sionen für die Ausbildung freizumachen. Bei einem Zurückgehen in die 
Siegsried-Stellung überwogen in operativer und taktischer Beziehung die 
Vorteile, in moralischer, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht bestanden 
aber schwerwiegende Bedenken. 
Daneben wurden noch andere Möglichkeiten erwogen. Ein Beziehen 
der Wotan-Stellung Lille—Peronne, deren Bau erst vor einigen Wochen 
begonnen hatte, kam für den Anfang des Frühjahrs noch nicht in Betracht. 
Dagegen stand zur Frage, nur den besonders ungünstigen vorspringenden 
Vogen südlich von Arras abzuschneiden, indem man die Siegfried—Wotan- 
Stellung Arras—Qusant—Sailly-Saillisel bezog. Diese war in ihrer 
Nordhälfte (Siegfried) gleich den anderen Teilen der Siegsried-Stellung 
im Vau, in ihrer südlichen Hälfte (Wotan) in fünf bis sechs Wochen in 
feldmäßiger Weise fertigzustellen. Der Rückzug in diese Linie konnte 
frühestens am 10. März erfolgen. Die Frontverkürzung betrug ungefähr 
13 Kilometer, die Kräfteersparnis vier bis sechs Divisionen'). 
Vor- und Nachteile waren beim Rückzug in die Siegfried—Wotan- 
Stellung, die nur einen kleinen Vogen abschnitt, geringer, beim Rückzug 
in die Siegsried-Stellung größer. Dieser Rückzug erschien der Heeresgruppe 
0 S. 120. 
-) S. 124. 
3) In Vd. XI, S. 513, Zeile 5 und 6 von oben, sind irrtümlicherweise als Er¬ 
sparnis für die Siegfried—Wotan-Stellung elf Divisionen angegeben.
	        
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