Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

388 Die Kämpfe an der russischen Front: Vrussilow-Offensive. 
E»de und Truppenverschiebungen waren vor allem auf der Strecke Roman— 
September ein schweres Hindernis. Der Seeweg ist bis zu dem Augenblick, 
da die Truppen der Mittelmächte die Ausladepunkte in Besitz nahmen, 
benutzt worden, ohne daß die türkische Flotte oder deutsche Unterseeboote 
es hindern konnten^). 
Die Niederlage der Rumänen bei Hermannstadt am 28. September 
ließ die Lage recht ernst erscheinen, wenngleich die rumänische Nord-Armee, 
allerdings mit nur schwachen Kräften, noch auf den Bergen westlich des 
oberen Maros- und Alt-Tales stand. General Alexejew befürchtete die 
Versammlung einer starken feindlichen Stoßarmee in Siebenbürgen, die 
diese rumänischen Truppen zurückwerfen und über das Gebirge nach Osten 
in der Richtung auf die Donau-Mündung durchbrechen könne; im Zu¬ 
sammenwirken mit der feindlichen Offensive in der Dobrudfcha konnten die 
Rumänen dann von Rußland abgeschnitten, der Weg nach Besiarabien 
und Südrußland dem Gegner geöffnet werden. Der russische Generalstabs- 
chef drängte daher bei der rumänischen Heeresleitung auf Versammlung 
ihrer Hauptkräfte im Räume westlich von Kronstadt. Außerdem empfahl er 
für alle Fälle den Ausbau einer starken Abwehrstellung in der Linie Dorna 
Watra—Kronstadt—Bukarest—untere Donau. An den eigenen Fronten 
hatten die beabsichtigten neuen Angriffe der 7. und 9. Armee noch nicht be- 
gönnen. Es wurde nochmals ausdrücklich bestimmt, daß alle größeren 
Unternehmungen nördlich der Rokitno-Sümpfe zu unterbleiben hätten; der 
Schwerpunkt sollte endgültig an den Südflügel der Gesamtfront zur 9. Armee 
verlegt werden. Auch der Angriff auf Wladimir-Wolynfk sollte eingestellt, 
aus der 8. und Besonderen Armee der linke Flügel der 9. verlängert und 
das Oberkommando 8 zwischen der 7. und 9. Armee eingeschoben werden. 
Für den Kampf gegen Bulgarien, den General Ioffre als das Wich¬ 
tigste bezeichnete, hatten die Nord- und Westfront ein bis zwei Korps in 
die Dobrudfcha zu entsenden. Andererseits forderte General Alexejew von 
der französischen Heeresleitung^) erneut Verstärkung der Saloniki-Armee 
durch Truppen der Westmächte, einschließlich Italien und Portugal, und 
regte an, man möge auch Japan zur Entsendung mindestens eines Korps 
für den Krieg in Europa veranlassen. 
Oktober. Die Verlegung des Schwerpunktes zur 9. Armee wurde aber dadurch 
teilweise wieder in Frage gestellt, daß es General Brussilow nach wie vor 
nicht für richtig hielt, den gerade wieder vorbereiteten Angriff auf 
Marine-Archiv: „Der Krieg zur See 1914—18. Die Mittelmeer-Division", 
S. 286. 
2) Franz. amtl. Werk, Bd. VIII, 2, Ann. 456 u. 466. — Der Versuch blieb ohne 
Erfolg.
	        
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