Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

300 Der Feldzug gegen Rumänien: Eroberung der Walachei. 
nordwestlich der Straße Mihalesti—Stilpu eine Abwehrstellung einzu- 
nehmen und den Rücken der Stoß-Divisionen zu decken, deren Sicherung 
nach Westen und Südwesten die 2/5. Division zu übernehmen hatte. Die 
Truppen auf dem Ostflügel sollten den Feind fesseln, um den Russen den 
Angriff zu erleichtern. 
Z. Dezember. Am Morgen des 3. Dezember griff die 21. Division die östlich von 
Cpuresti in der Abwehr stehende 217. Infanterie-Division erneut an. 
Die 9/19. Division beließ die Hälfte ihrer Truppen zur Rückendeckung bei 
Stilpu und trat mit dem Rest südlich des Reajlov-Abschnittes in östlicher 
Richtung an. Die 2/5.Division sollte zunächst das vom Gegner wieder 
besetzte Valaria zurückerobern. Vei Teilen von ihr, die im Rücken gefaßt 
wurden, brach jedoch eine Panik aus, die sich zu wilder Flucht in nördlicher 
Richtung entwickelte und den Rest der Division sowie die bei Stilpu 
stehenden Teile der 9/19. Division mitriß. Die flüchtenden Massen liefen 
in das Feuer der 11. bayerischen Infanterie-Division, nur wenige ent- 
kamen über den Argesul. 
Damit war die O f f e n f i v e des Generals Presan endgültigzu- 
sammengebrochen. Die verfolgenden Teile der 9./19. Division 
wurden über den Reajlov-Abschnitt zurückgenommen. Die 21. Division ließ 
von der 217. Infanterie-Division ab und wich auf das nördliche Argesul- 
Ufer aus. Zur Deckung ihres Rückens hatten Teile der 7. Division nord¬ 
westlich von Mihalesti die dort vordringende deutsche 6. Kavallerie-Division 
aufgehalten, schlössen sich dann aber dem Abmarsch an. Die russischen An- 
griffe auf dem Ostflügel wurden von den Vulgaren abgewiesen. 
Ebenso ungünstig wie bei der Offensivgruppe des Generals Presan 
hatte sich die Lage weiter nördlich bei der rumänischen 1. Armee 
entwickelt, die die Gruppen Kühne und Krafft aufzuhalten hatte, bis die Ent- 
scheidung im Süden erkämpft war. Die Armee war bereits am 1. Dezember 
vormittags in ihrer Mitte beiderseits des Argesul, nachmittags auch auf dem 
linken Flügel bei Eostesti durchbrochen worden und mußte weichen; dabei 
wurde sie durch das schnelle Vordringen der deutschen 41. Infanterie- 
Division im Rücken bedroht. Am 2. Dezember wurden ihr linker Flügel 
und ihre Mitte von der Gruppe Krafft erneut geworfen. Der 10. Division 
gelang es zwar, die deutsche 41. Infanterie-Division südlich von Titu und 
die 109. am Argesul östlich von Cascioarele aufzuhalten, die Lage hatte sich 
aber ernst gestaltet. Die Hoffnung, am nächsten Tage die feindliche Donau- 
Armee entscheidend zu schlagen, wurde aber noch nicht aufgegeben. General 
Presan stellte der durch die 10. Division verstärkten I.Armee auch weiter- 
hin die Aufgabe, der Kampfgruppe südwestlich von Bukarest bis zur
	        
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