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Der Feldzug gegen Rumänien: Eroberung der Walachei.
Bis Nach der Einnahme von Craiova, am 21. November abends, befahl
22 Noveinber
' General von Falkenhayn, daß das Kavalleriekorps Schmettow am 23. mit
starken Kräften den Alt-Abfchnitt erreichen, die Brücke bei Stoenesti in
Besitz nehmen, gegen die Donau aufklären und frühzeitig die Eisenbahn
Rosiori de Vede—Pitesti unterbrechen folle. Die Gruppe Kühne habe
am 24. mit Spitzen den Alt auf der Linie Slatina—Dragafani zu über¬
schreiten, Gruppe Krafft die Linie Ramnieu-Valeea—Curtea de Arges zu
erreichen; danach sei ihr weiterer Vormarsch mit starkem rechtem und tief
gestaffeltem linkem Flügel gegen Hintesti—Pitesti—Davidesti in Aussicht
genommen.
Am 22. November teilte die Ober st e Kriegsleitung mit'),
daß die Heeresgruppe Mackensen^) am folgenden Tage die
Donau bei Svistov überschreiten wolle. In der Richtung
auf Alexandria sei Verbindung mit ihr aufzunehmen, für später sei die
projektierte Bahn Craiova—Caraeal—Bukarest als Grenze zu ihr ins Auge
gefaßt. Der Absicht, mit der Gruppe Kühne bei Slatina den Alt zu über¬
schreiten, wurde zugestimmt. Bei weiterem Vorgehen auf Bukarest sollte
durch Entsendungen in der Richtung auf Pitesti das Vorgehen der Gruppe
Krafft erleichtert werden. Die von General von Falkenhayn getroffenen
Anordnungen entsprachen dem bereits.
23. November. Am 23. November fand das über Caraeal vorgehende Kavalleriekorps
nur ganz schwachen Feind vor sich; der 6. Kavallerie-Division gelang es,
durch schnelles Zugreifen die Alt-Brücke bei Stoenesti nur leicht beschädigt
in die Hand zu bekommen, ein für das Erzwingen des Flußüberganges
bedeutsamer Erfolg. Auf dem rechten Flügel der Gruppe Kühne erreichte
die Vorhut der 41. Infanterie-Division nach Kampf Teisu. Die 109. und
11. bayerische Infanterie-Division hatten weiter nördlich vorgehen sollen;
die Wegeverhältnisse schlössen dies jedoch aus, beide Divisionen kamen
dadurch hinter die 41. Die auf dem linken Flügel der Gruppe vorgehende
301. Infanterie-Division gelangte nach Butari.
Inzwischen hatte auch die rumänische Kampfgruppe bei Orsova, in
deren Rücken ein Bataillon mit Artillerie und mehrere Schwadronen ent-
sandt waren, den Rückzug angetreten. Die durch die 2. Radfahrer-Brigade
verstärkte ö.-u. 145. Infanterie-Brigade erhielt Befehl zur Verfolgung des
Gegners nach Südosten.
Die Luftaufklärung hatte feindliche Transportbewegungen von Buka¬
rest auf Pitesti festgestellt, wo der Gegner stärkere Kräfte zusammenzuziehen
') Gleichzeitig von Gen. O. von Conrad an die Heeresfront Erzherzog Karl mit¬
geteilt. — -) S. 280 ff.