Operationen der Rumänen.
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lich von Bukarest) eintraf. Er regte an, nach Versammlung der ange-
kündigten russischen Verstärkungen in Siebenbürgen anzugreifen, um durch
Erreichen des oberen Alt-Tales und Wiedereroberung von Kronstadt eine
Sicherheitszone zu schaffen. Aber auch diese Pläne wurden nicht weiter
verfolgt, als in den nächsten Tagen die Front in der Dobrudscha zusammen-
brach. Die beiden zuerst bei Piatra—Oena eintreffenden russischen Korps
mußten nach Süden weitergeleitet werden.
Die Angriffe gegen die Gebirgspässe hatten unterdessen an Kraft nach-
gelassen; Ende Oktober schien die Lage hier zunächst gesichert; der nahende
Winter war ein neuer Bundesgenosse.
D. Die Eroberung der Walachei.
J. Abwehrkämpfe der ö.-u. I. Armee und Gedankenaustausch
über die Führung der Operationen in der N)alachei.
Karte 4,Skizze 19.
Als General Ludendorff bei der Heeresgruppe Mackensen am 28. Ok-
tober anfragte, wann der Donau-Äbergang beginnen könne, lautete die
Antwort, daß der Zeitpunkt der Vahnverhältnisse wegen sich noch nicht
sicher übersehen lasse; voraussichtlich werde man am /. November be-
ginnen können. Daraufhin gab die O b e r st e K r i e g s l e i t u n g all-
gemeine Gesichtspunkte für das künftige Zusammenwirken der
9. Armee und der Heeresgruppe Mackensen. Der Vorstoß über die Trans-
Manischen Alpen sollte aus dem Szurduk-Gebiet gegen den Alt-Abschnitt
Slatina—Ramnieu-Valeea erfolgen, um den Gruppen am Rotenturm-Paß
und bei Campulung das Vorwärtskommen zu ermöglichen. Sodann sollte
mit zusammengefaßten Kräften in der Richtung auf Bukarest angegriffen
werden. Der Alt-Abschnitt könne vielleicht Mitte November erreicht sein.
Gelänge es, diese Operation mit einer Offensive starker Kräfte aus Vul-
garien über die Donau etwa in der Richtung auf Alexandria in Überein¬
stimmung zu bringen, so könnte Entscheidendes erreicht werden. Für die
Zahl der aus der Dobrudscha herauszuziehenden Truppen dürfe die Mög¬
lichkeit erneuten russischen Vorgehens dort nicht aus den Augen verloren
werden.
Während sich nun die 9. Armee auf die Öffnung der Wege über das
Gebirge vorbereitete und die Oberste Kriegsleitung ihr dazu die 115. und
die neugebildete 216. Infanterie-Division aus dem Bereiche des Ober-
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