Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Verdun, 
IS. Dezember, indem es gegen 4° nachmittags befahl, die Linie Talou-Rücken—Südrand 
des Fosses-Waldes—Artillerieschutzstellung zu halten. Gleichzeitig wies 
es die Gruppenkommandos aber auch an, „zur Verhinderung eines Durch- 
bruchs" sämtliche rückwärts der genannten Linie befindlichen Stellungen 
zu besetzen. Inzwischen waren auch die Befehle für Heranziehen weiterer 
Teile der 5. Infanterie- und 21. Reserve-Division ergangen. 
Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe, der mit seinem Gene- 
ralstabschef alsbald die Rückfahrt aus dem Elsaß angetreten hatte und 
gegen Abend wieder in Montmsdy eintraf, hatte schon am 14. abends das 
Vorziehen der 30. Infanterie- und Garde-Ersatz-Division durch die 
5.Armee genehmigt. Ihre ersten Züge trafen am 15. nachmittags bei und 
südlich von Stenay und Montmsdy ein, auf dem Gefechtsfelde konnten die 
vordersten Teile aber erst am 16. Dezember sein. Die 30. Infanterie- 
Division sollte auf dem westlichen, die Garde-Ersatz-Division auf dem öst- 
lichen Maas°!lfer, und zwar im Abschnitt des VII. Reservekorps verwendet 
werden, denn Heeresgruppenkommando wie Armee-Oberkommando rechneten 
damit, daß der Feind beiderseits der Maas weiter angreifen könne. Von der 
OberftenHee r e sleitung wurde das Einverständnis zum Heranziehen 
der 10. Ersatz- und der 43. Reserve-Division von der 3. Armee erwirkt. 
Darüber hinaus sagte diese die 54. (württembergische) Reserve-Division von 
der 6. Armee sowie fünf Bataillone schwerer Artillerie aus der Heeres- 
artillerie-Reserve zu. 
Zunächst konnte auf folgende Kräfte gerechnet werden, deren Anfänge 
aber frühestens am 16. Dezember auf dem Gefechtsfelde zu erwarten 
waren: Westlich der Maas die 30. Infanterie-Division, östlich des Flusses 
für den Abschnitt des VII. Reservekorps die Garde-Ersatz- sowie die 
13. Reserve-Division, für den Abschnitt Hardaumont die 5. Infanterie- und 
21. Reserve-Division, insgesamt fünf Divisionen, von denen aber nur die 
Garde-Ersatz-Division einigermaßen frisch war. 
Bei einer Besprechung der Generalstabschefs von Heeresgruppe und 
Armee meinte man am Abend des 15. Dezember noch, die Artillerieschutz- 
stellung halten zu können; Louvemont und die Höhe 378 mußten dazu 
wiedergewonnen werden, was aber wahrscheinlich nur nach gehöriger Vor- 
bereitung möglich war. Die um Mitternacht eintreffende Meldung, daß 
auch das Zwischenwerk Vezonvaux in Feindeshand sei, konnte indessen 
Zweifel an der Ausführbarkeit wecken. Ohnehin standen bis zum Ein- 
treffen der in Aussicht stehenden Verstärkungen und besonders während des 
notwendig gewordenen Stellungswechsels der Artillerie nach rückwärts noch 
kritische Stunden und Tage bevor. Zunächst kam daher, abgesehen von 
kleinen Stellungsverbesserungen, nur Verteidigung in Frage.
	        
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