Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Räumung des Forts Vaux. — Kampfpause. 
149 
Gefangener von der Vorbereitung eines gegen die Stellungen am Hardau- 
mont geplanten Unternehmens. Am 7. November glaubte die Heeresgruppe 
in einer Eingabe an die Oberste Heeresleitung mit einem feindlichen Angriff, 
aber westlich der Maas, rechnen zu muffen. Am 13. November meldete sie, 
daß südwestlich von Verdun in den Wäldern große Lager entstanden seien, 
die den Franzosen gestatteten, stärkere Kräfte unterzubringen. Bald nach 
Mitte des Monats deuteten Anzeichen auf feindliche Angriffsabsichten vor 
der 3. Armee hin, so daß sich das Oberkommando veranlaßt sah, dieser Ver- 
stärkungen zuzuführen. Indessen ergaben am 26.November Gefangenen¬ 
aussagen, daß ein Angriff dort unwahrscheinlich sei. 
Auf deutscher Seite war das Hauptbestreben, möglichst bald wider- 
standsfähige Stellungen zu schaffen, die der Truppe für den heran- 
nahenden Winter das Leben erträglicher machen sollten. Im ganzen kamen 
vier hintereinanderliegende Stellungen (vordere Stellung, Artillerieschutz- 
stellung, Fosses-Waldstellung und rückwärtige Stellung) in Betracht, aber 
keine von ihnen war fertig, am allerwenigsten die vordere. Für das Zwischen- 
gelände rückwärts bis zur Fosies-Wald-Stellung wurde der Vau von 
Stützpunkten und Maschinengewehrnestern begonnen. Anmarschwege waren 
in unzureichender Zahl und in schlechtem Zustande bis in Höhe des Foffes- 
Waldes vorhanden. Von dort ging der Verkehr von Truppen, Verpflegung, 
Munition, Baumaterial auf Trampelpfaden zwischen waffergefüllten Trich- 
tern durch das schlammige Gelände, bei Tage voll eingesehen vom Feinde, bei 
Nacht unter dauerndem Streufeuer. Allgemein war Mangel an schußsicheren 
Unterbringungsmöglichkeiten für Kampftruppen, Bereitschaften und 
Reserven. Der Ausbau wurde durch das dauernd schlechte Wetter, die starke 
Beanspruchung der Truppe für den Trägerdienst und die mit reichlicher 
Munition ausgestattete feindliche Artillerie immer wieder gehemmt. Die 
Lage der Kampftruppen war daher dauernd sehr ungünstig. Ihr Zustand 
litt erheblich durch die außerordentlichen Anstrengungen, die Wetter, 
schlechte Unterkunft und fast wegeloses, dabei jetzt vielfach versumpftes Ge- 
lände mit sich brachten. Erkältungskrankheiten und Erfrierungen der Füße 
mehrten sich und drückten aus die Gefechtsstärken. Die Anmarschwege aus 
den Unterkünften waren weit, die Wege auch im rückwärtigen Gelände höchst 
mangelhaft, so daß auch die Märsche von und zur Unterkunft eine erhebliche 
Kraftanstrengung für die Truppen bedeuteten. Man war bemüht, durch 
Verbesserung der Straßen und des Förderbahnnetzes sowie durch Vau von 
Unterkünften Abhilfe zu schaffen, aber es fehlten die Arbeitskräfte. 
Auf taktischem Gebiet kam die Frage der Unterstellung derschweren 
Artillerie zur Entscheidung. Das Oberkommando neigte der Auf- 
sassung zu, daß hier wie anderwärts die Divisionskommandeure, ihren
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.