Räumung des Forts Vaux. — Kampfpause. 149 Gefangener von der Vorbereitung eines gegen die Stellungen am Hardau- mont geplanten Unternehmens. Am 7. November glaubte die Heeresgruppe in einer Eingabe an die Oberste Heeresleitung mit einem feindlichen Angriff, aber westlich der Maas, rechnen zu muffen. Am 13. November meldete sie, daß südwestlich von Verdun in den Wäldern große Lager entstanden seien, die den Franzosen gestatteten, stärkere Kräfte unterzubringen. Bald nach Mitte des Monats deuteten Anzeichen auf feindliche Angriffsabsichten vor der 3. Armee hin, so daß sich das Oberkommando veranlaßt sah, dieser Ver- stärkungen zuzuführen. Indessen ergaben am 26.November Gefangenen¬ aussagen, daß ein Angriff dort unwahrscheinlich sei. Auf deutscher Seite war das Hauptbestreben, möglichst bald wider- standsfähige Stellungen zu schaffen, die der Truppe für den heran- nahenden Winter das Leben erträglicher machen sollten. Im ganzen kamen vier hintereinanderliegende Stellungen (vordere Stellung, Artillerieschutz- stellung, Fosses-Waldstellung und rückwärtige Stellung) in Betracht, aber keine von ihnen war fertig, am allerwenigsten die vordere. Für das Zwischen- gelände rückwärts bis zur Fosies-Wald-Stellung wurde der Vau von Stützpunkten und Maschinengewehrnestern begonnen. Anmarschwege waren in unzureichender Zahl und in schlechtem Zustande bis in Höhe des Foffes- Waldes vorhanden. Von dort ging der Verkehr von Truppen, Verpflegung, Munition, Baumaterial auf Trampelpfaden zwischen waffergefüllten Trich- tern durch das schlammige Gelände, bei Tage voll eingesehen vom Feinde, bei Nacht unter dauerndem Streufeuer. Allgemein war Mangel an schußsicheren Unterbringungsmöglichkeiten für Kampftruppen, Bereitschaften und Reserven. Der Ausbau wurde durch das dauernd schlechte Wetter, die starke Beanspruchung der Truppe für den Trägerdienst und die mit reichlicher Munition ausgestattete feindliche Artillerie immer wieder gehemmt. Die Lage der Kampftruppen war daher dauernd sehr ungünstig. Ihr Zustand litt erheblich durch die außerordentlichen Anstrengungen, die Wetter, schlechte Unterkunft und fast wegeloses, dabei jetzt vielfach versumpftes Ge- lände mit sich brachten. Erkältungskrankheiten und Erfrierungen der Füße mehrten sich und drückten aus die Gefechtsstärken. Die Anmarschwege aus den Unterkünften waren weit, die Wege auch im rückwärtigen Gelände höchst mangelhaft, so daß auch die Märsche von und zur Unterkunft eine erhebliche Kraftanstrengung für die Truppen bedeuteten. Man war bemüht, durch Verbesserung der Straßen und des Förderbahnnetzes sowie durch Vau von Unterkünften Abhilfe zu schaffen, aber es fehlten die Arbeitskräfte. Auf taktischem Gebiet kam die Frage der Unterstellung derschweren Artillerie zur Entscheidung. Das Oberkommando neigte der Auf- sassung zu, daß hier wie anderwärts die Divisionskommandeure, ihren