Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Der Kräfteeinsatz bei der Maas-Gruppe Ost. 139 
beschuß erlaubt hatte, wie auf dem rechten Flügel der 25.sowie bei der 
33. Reserve- und der 50. Infanterie-Division, mit einer größeren Zahl von 
Unterständen versehen. Hindernisse waren ebenfalls nur teilweise, vor dem 
mittleren Abschnitt fast gar nicht vorhanden, zweite Linien erst an ein- 
zelnen Stellen angefangen. Am ungünstigsten lagen die Verhältnisse im 
Abschnitt Thiaumont—Chapitre-Wald, weil hier Kampfgräben und rück- 
wärtige Verbindungen vom Gegner auch von der Flanke her einzusehen 
waren. 
Aus gleichem Grunde hatte gerade hier die Artillerie besonders weit 
rückwärts, hinter der Höhenlinie 378—Douaumont—Hardaumont, bleiben 
müssen. Ihre Verbindungen zu den in dieser Linie liegenden Haupt- 
beobachtungsstellen und zu den vorgeschobenen Beobachtern in den Kampf- 
grüben waren häufig gestört, zuverlässige artilleristische Unterstützung damit 
in Frage gestellt. Die Artillerie der Maas-Gruppe Ost war seit Ende 
August um 110 Geschütze vermindert und zählte jetzt 284 leichte, 438 mittlere 
und schwere und 5schwerste, zusammen 727 Geschütze1), davon etwa drei 
Viertel an der Hauptkampffront. Diese noch immer recht ansehnliche 
Artillerie konnte als ausreichend zur Abwehr auch größerer Angriffe gelten, 
sofern sie über genügend Munition verfügte. Daran aber mangelte es 
durchaus. Anfang September waren die Tagesraten weiter herabgesetzt), 
Feldartilleriemunition, wie schon im August, nur für Sperrfeuer freigegeben, 
Mörsermunition, außer für Kampftage, ganz gesperrt worden. Die sich 
allmählich steigernde französische Artillerietätigkeit hatte dann zwar seitens 
der Maas-Gruppe Ost am 16. Oktober zur Aufhebung der Einschränkungen 
geführt, nach wie vor war aber unter Hinweis auf die unverändert 
ungünstige Munitionslage äußerste Sparsamkeit anbefohlen worden. 
Demgegenüber verfügten die Franzosen über anscheinend unbeschränkte 
Munitionsmengen. Daher waren denn auch die deutschen, ohnehin unzu- 
reichenden Hindernisse fast völlig weggefegt, die Gräben zusammen- 
getrommelt, verschlammt und versoffen, die Mehrzahl der Unterstände 
zerstört, ihre Eingänge verschüttet, die wenigen Annäherungswege ein- 
geebnet, als die französischen Sturmtmppen am 24. Oktober, 12"° nach- 
mittags, zwei Stunden früher als nach den Gefangenenaussagen erwartet, 
aus ihren Gräben vorbrachen. Infolge des dichten Nebels, der seit dem 
1) Die Artillerie der 5. Armee in ihrer Gesamtheit war seit Ende August um 
406 Geschütze vermindert worden und zählte jetzt noch 588 leichte, 771 mittlere und 
schwere und 5 schwerste Geschütze (vgl. S. 135, Anm. 2). 
2) Sie betrugen an gewöhnlichen Tagen für s. F. H. je 25, 10<;ni-Kan. 20, 
13em-Kan. 10 und 15nn-Kan. 50 Schuß; an Kampftagen für s. F. H., Mrs. und 
10em-Kan. je 100, 13cm--&cm. 40 und 15 oin-Kan. 65 Schuß (vgl. Vd. X, S. 396).
	        
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