Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Vorbereitende Maßnahmen gegen Rumänien. 
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hinter dem Rußland stehen würde, angesichts der im Lande immer noch 
vorhandenen rusienfreundlichen Kreise etwas undurchsichtig') und zögernd. 
Dagegen drängte Bulgarien, um das von ihm begehrte Gebiet in die Hand 
zu bekommen, auf Vorschieben der Front nach Griechenland hinein. Dort 
aber vollzog sich die Demobilmachung der Armee mit großer Langsamkeit. 
Nachrichten über Fortschritte in den Verhandlungen der Entente mit 3»« bis 
Rumänien und neue Rückschläge am Dniester und Styr veranlaßten General 5awfluft* 
von Falkenhayn, dem bulgarischen Generalstabschef am 19.Juli die 
Verstärkung seiner Truppen an der rumänischen Grenze, unter anderem 
durch Zurückberufung der sehr zahlreichen Crnteurlauber, vorzuschlagen, dann 
aber auch die Heranführung der Vortruppen von zwei türkischen Divi¬ 
sionen2) und des österreichisch-ungarischen schweren Donau-Vrückentrains. 
General I e k o w ging jetzt auf alles ein, drängte andererseits aber 
auf Vereinheitlichung des Oberbefehls an der ge- 
samten O st front unter deutscher Führung, für die sich 
besonders Zar Ferdinand seit langem persönlich eingesetzt hatte*), ebenso 
aber auch CnverPascha von türkischer Seite. Zur Besprechung dieser 
Fragen waren der Kronprinz von Bulgarien und General Iekow am 
27. Juli in Pleß eingetroffen''), wo am 28. mit der deutschen und der öfter- 
reichisch-ungarischen Obersten Heeresleitung eine Militärkonvention 
für den Fall des Krieges mit Rumänien abgeschlossen 
wurde. Am 3. August trat ihr Cnver Pascha bei°), der dazu mit General 
von Falkenhayn und Generaloberst von Conrad in Budapest zusammentraf. 
In der Überzeugung, daß der Ausgang des Krieges nicht an den Grenzen 
der Türkei, sondern an den Hauptfronten in Europa entschieden werde, 
wollte er zur Verfügung stellen, was er an Truppen habe: „Gewännen wir 
den Krieg, so verlasse er sich darauf, daß der Türkei durch Deutschland ihr 
Recht werde." Die Vereinbarungen bestimmten: Rumänien solle schon 
jetzt nicht im Zweifel gelassen werden, daß es beim Anschluß an die Entente 
auf gemeinsames tatkräftiges Handeln Deutschlands, Osterreich-5lngarns, 
Bulgariens und der Türkei zu rechnen habe. Andererseits solle jede unnötige 
Reizung vermieden werden. Für den Fall, daß Rumänien trotzdem zu den 
Waffen griff, wurde die Bereitstellung von Truppen aller vier Verbündeten 
') 6.642. — 2) Zwei andere türkische Divisionen waren inzwischen bereits an 
die österreichisch-ungarische Heeresleitung vergeben (S. 615). 
3) Zuschrift des Generalmajors von Massow, damals Militärattache in Sofia, 
vom 25.Juni 1934. 
4) S. 532. 
5) S. 615.
	        
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