Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Weitere Pläne der Russen. 
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Am 9.Juni faßte die russische Heeresleitung die Aufgaben s.bis 
der Heeresgruppen nochmals zusammen. Während die Westfront sich noch 12*3utti* 
auf den entscheidungsuchenden Hauptangriff vorbereitete, erhielt die Süd- 
Westfront als vornehmste Aufgabe den Auftrag, „das österreichisch-ungarische 
Heer vom San und von den Rückzugsstraßen nach Westen abzuschneiden". 
Dazu sollte ihr rechter Flügel zunächst bis in die Höhe von Luck vorgehen, 
um dann unter Sicherung gegen Kobryn—Brest die Richtung nach West- 
südwesten auf Rawa Rufka (etwa 50 Kilometer nordwestlich von Lemberg) 
zu nehmen. Zur Unterstützung dieses Vorgehens sollte sich der Südslügel 
der Westfront möglichst bald in den Besitz von Pinsk setzen. Die Nord- 
front hatte Ablenkungsangriffe zu führen und den Abtransport eines wei- 
teren Korps zur Südwestfront vorzubereiten'). Diese Anordnungen blieben 
aber zunächst ohne Folgen. Auch unterblieb die Ausführung des der 
8. Armee mehrfach befohlenen Kavallerie-Durchbruchs auf Kowel, dessen 
Aussichtslosigkeit inzwischen erkannt sein mochte. Äber Luck nach Westen 
wurde im wesentlichen nur Kavallerie vorgetrieben. 
Am 10. und 11. Juni eröffnete der über alles Erwarten große Erfolg 
der 9. A r m e e südlich des Dniester und gleichzeitig der 7. A r m e e nörd- 
lich des Flusses neue Aussichten. Auch der rechte Flügel der 11. Armee 
hatte begonnen, Raum zu gewinnen; er wurde nach Norden gedehnt und 
besetzte am 11. Juni Dubno. Am 13. Juni sollte an der Westfront 
wenigstens der Nebenangriff bei Baranowieze einsetzen. So gab General 
Vrussilow am 12. Juni Weisungen für Fortsetzung 
derOffenfive durch seine vier Armeen mit weitgefteckten Zielen. Die 
Angriffsräume waren bereits vorher derart neu begrenzt worden, daß die 
8. Armee, der das V. sibirische Korps überwiesen wurde, ihre beiden füd- 
lichen Korps an die 11. Armee, diese ebenso viele an die 7. Armee abgab'), 
und auch die schwere Artillerie neu verteilt wurde. Künftig hatten die: 
8. Armee 13 Infanterie-, 7 Kavallerie-Divisionen, 52 schwere Geschützes 
11. - 872 - ,1 - - 40 
7. - 11 - ,3 - - 22 
9. - 10 - ,5 - - 41 - 
Heeresgruppen¬ 
reserve 3 Infanterie-Divisionen, 
Gesamtstärke 45l/2 Infanterie-, 16 Kavallerie-Divisionen, 155 schwere Geschütze. 
*)Bisher war nur das V.sib. Korps abbefördert; es handelte sich also jetzt vermutlich 
um XXIII. (6.448). — 2) XXXII. und XXXXV.Korps (dieses aus 126. I.D. und 
2.sinnl. Schütz. D. neu gebildet) von der 8. zur II., VI. und XVIII. Korps von der 11. 
zur 7. Armee. — 3) 10 cm-Kanonen, 15 cm-Haubitzen und einzelne schwerere Geschütze. 
Dagegen wurden die bei den meisten Korps befindlichen achtzehn 12 cm-Haubitzen von 
den Russen nicht als „schwere Geschütze" gerechnet.
	        
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