Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Ostufer: Wiederaufnahme deutscher Angriffe. 
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zerstörter Anlagen zu hindern, und den Sturm mit kurzem Trommelfeuer von 
nur fünf Minuten Dauer einzuleiten. Von letzterem Verfahren wurde hier 
zum ersten Male Gebrauch gemacht; man hoffte, auf diese Weise den Gegner 
eher überraschen zu können. Beim XVIII. Reservekorps wurde das Zer¬ 
störungsschießen von 30 schweren Steilfeuer-Batterien mit rund 20 000 
Schuß durchgeführt. Zur Täuschung des Gegners erfolgte am Spätnach- 
mittags des 30. Juli ein einstündiges Wirkungsschießen mit anschließendem 
Vorverlegen des Feuers. Für den Tag und die Nacht vor dem Angriff war 
ruhiges Feuer zur Störung feindlicher Wiederherstellungsarbeiten befohlen, 
dem Sturm ging anderthalbstündiges Wirkungsschießen voraus. Die schwerste 
Artillerie belegte am 29. und 30. Juli sowie während des Wirkungsschießens 
am Angriffstage den Südteil der Souville-Schlucht und die Anlagen auf der 
Souville-Nase mit 385 30,5 em-Granaten und hielt am 1. August das 
Zwischenwerk Froide Terre, die Forts Souville und Tavannes sowie die 
dazwischenliegende Höhenstellung mit rund 230 30,5 ein- und 42 eiu-Gra- 
naten nieder. Die feindlichen Artilleriestellungen zwischen dem Fort Belle- 
ville und dem Tillat-Walde wurden am Spätnachmittage des 30. Juli eine 
Stunde lang und dann wieder vor und während des Sturmes vergast, wo- 
für insgesamt 19 000 Schuß Grünkreuz- und 5600 1-Granaten vorgesehen 
waren. Der Gegner beantwortete das Vorbereitungsfeuer von Anfang an 
kräftig und nahm zeitweise die deutschen Batterien unter stärkstes Feuer. 
Ein Nachlassen seiner artilleristischen Kampfkraft war nirgends festzustellen. 
So setzte denn auch sofort schweres Sperrfeuer ein, als die inneren 
Flügel der 25. Reserve- und 4. Infanterie-Division am 1. August 5*° mor¬ 
gens mit nahezu vier Bataillonen aus ihren Kampfgräben vorbrachen. 
Trotzdem gelang es der Mitte der Angriffsfront, die feindlichen Stellungen 
auf dem oberen Teile des Thiaumont-Rückens im ersten Anlauf zu nehmen. 
Das gesetzte Ziel aber wurde nirgends erreicht, insbesondere blieben alle 
Anstrengungen, dem Feinde den I-Raum und die Batterie hart südwestlich 
des Zwischenwerks Thiaumont wieder zu entreißen, ergebnislos. 
Auch der um 10° vormittags einsetzende Hauptangriff des 
XVIII. Reservekorps zeitigte nur einen freilich erheblichen Teilerfolg. In 
schneidigem Ansturm überrannten die vier Kampfbataillone der 21. Reserve- 
Division die französischen Stellungen im Fumin- und Berg-Wald und 
erreichten, unaufhaltsam vordringend, in weniger als einer Stunde den 
Montagne-Rücken. Die drei Sturmbataillone der rechts benachbarten, vor- 
nehmlich gegen das feindliche Hauptwiderstandszentrum, die Souville-Rase, 
angesetzten Garde-Crfatz-Division aber wurden sogleich nach dem Antreten 
durch stärkstes Maschinengewehrfeuer aus den von der deutschen Artillerie 
nicht gefaßten Gräben am Südosthang des Chapitre-Rückens zu Boden
	        
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