Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Schwere Abwehrkämpfe auf dem Ostufer. 
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kreuzung südwestlich des Zwischenwerks Thiaumont fiel abends in fran» 
zösische Hand. Cin neuer Angriff dreier Bataillone aus der Weinberg- 
schlucht am folgenden Morgen brachte keinen weiteren Erfolg, abends 
jedoch konnte der Feind seinen Einbruch auf dem Froide Terre-Rücken durch 
Wegnahme der westlichen Batterie a erweitern. Wiederholte deutsche 
Gegenstöße in den nächsten Nächten blieben ebenso ergebnislos wie die 
tagsüber fortgesetzten Anstrengungen der Franzosen, auch noch die östliche 
Batterie a und das Zwischenwerk Thiaumont zurückzugewinnen. Hingegen 
glückte es ihnen, sich am Morgen des 19. Juli bei St. Fine Kapelle fest- 
zusetzen und abends durch Handstreich den großen M-Raum südwestlich 
von Fleury wiederzuerobern, den sie in anschließenden wütenden Nah- 
kämpfen auch zu behaupten wußten. Einen weiteren Erfolg errang der 
Gegner nach Einsatz frischer Kräfte am 24. Juli. Nach mehrstündiger 
Artillerievorbereitung, unter der die schwachen deutschen Linien auf dem 
Froide Terre-Rücken dahinschmolzen, konnte er sich gegen Mittag der öst- 
lichen Batterie a und des daneben gelegenen I-Raumes bemächtigen. Die 
wenigen überlebenden Verteidiger glitten an den äußeren Wall des einem 
Trümmerhaufen gleichenden Zwischenwerks Thiaumont zurück, wo sie mit 
Hilfe der schwachen nach vorn gelangten Reserven in den nächsten Tagen 
allen Anstürmen des Feindes auf das Werk trotzten. Auch an den Rändern 
der Weinbergschlucht und südlich von Fleury vermochten die Franzosen 
trotz raschen Ersatzes der abgekämpften Truppen durch frische bis zum 
Monatsende keine Fortschritte mehr zu erzielen. Ebensowenig glückte aber 
auch ein Gegenangriff von sieben deutschen Kompagnien auf dem Froide 
Terre-Rücken am 27. Juli. 
Die Ereignisse zeigten deutlich, daß es keineswegs nur von der deut- 
schen Seite abhing, ob bei Verdun Ruhe eintrat. Wollte man nicht zusehen, 
wie ein Stück des eroberten Bodens nach dem andern wieder verlorenging, 
so war mit reiner Abwehr auf die Dauer nicht auszukommen. Die äußerst 
gefahrvolle Lage, in die das Zwischenwerk Thiaumont durch die fortgesetzten 
französischen Angriffe geraten war, hatte daher General von Lochow 
schon am 17. Juli ein Vortreiben der stark zurückgebogenen Linie nördlich 
des Froide Terre-Rückens an der Naht der 25. Reserve- und 4. Infanterie- 
Division ins Auge fassen lassen. Auch war er entschlossen, die große Ein- 
buchtung in der Kampffront an der Souville-Nase sobald wie möglich durch 
einen Angriff frischer Kräfte des XVIII. Reservekorps zu strecken, der 
zugleich eine günstige Ausgangslage für den späteren Sturm auf Fort 
Souville und die Höhen östlich des Forts schaffen sollte. Diese beiden Anter- 
nehmungen brachte er denn auch in Vorschlag, als General Schmidt 
von Knobelsdorf am 22.Juli darauf hinwies, daß nunmehr an die
	        
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