Kämpfe um Poziöres—Guillemont—Clsry.
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1. bayerischen Reserve-Division mußte nach einem Einsatz von nur wenigen
Tagen durch Teile der von der 2. Armee herangeführten 1. Garde-Insanterie-
Division ersetzt werden. Die 5. bayerische Reserve-Division begann mit
der Ablösung der von den hin- und herwogenden Kämpfen um Maurepas
stark mitgenommenen 8. bayerischen Reserve-Division.
Erfolglose französische Teilvorstöße hatten sich inzwischen gegen den
rechten Flügel der 2. Armee gerichtet, die kraftvollsten bei Varleux und
Soyöcourt, wo sich Truppenteile des Garde-Reservekorps und der Division
Francke auszeichneten.
Inzwischen war auf der feindlichen Seite General Iosfre weiter
bemüht, die englischen Führer zu dem Gedanken gemeinschaftlicher ent-
scheidender Schläge zurückzuführen. Aber die im Gange befindlichen Kämpfe
ließen sich nicht so leicht abbrechen. Teils lockte die Aussicht, Erfolge aus-
zubauen, teils bestand der Wunsch, den Feind unter dauerndem Druck zu
halten. So blieb es doch wieder bei dem Plan der Engländer, die zunächst
die Linie Thiepval—Foureaux-Wald—Ginchy—Eombles—Somme ge-
Winnen und als Sturmausgangsstellung ausbauen wollten. Das Vorgehen
sollte in drei Abschnitten erfolgen, so daß voraussichtlich um den 1. Sep-
tember der Sturm auf die deutsche dritte Stellung möglich war. Die Ver-
einbarungen gingen schließlich dahin, daß für den 16. August der englische
rechte Flügel den von Guillemont nach Süden streichenden Höhenrücken als
Ziel bekam, der französische linke das Waldstück einen Kilometer Nordwest-
lich von Maurepas. Am 18. August sollten dann die Engländer den
Foureaux-Wald, Guillemont und die Faffemont-Ferme, die Franzosen
Maurepas angreifen. Für den 22. August war die Fortnahme von Ginchy—
Leuze-Wald—Douage-Wald (unmittelbar südlich von Eombles)—Le Forest
—Elery in Aussicht genommen.
Dementsprechend brandete seit dem Abend des 16. August eine neue *6.m
Welle von Vorstößen gegen die Front der 1. Armee zwischen Poziöres 18*muöuft-
und der Somme an. Die erbitterten Kämpfe rissen in der Nacht nicht ab,
endeten aber mit nur geringfügigen Erfolgen des Gegners südlich von
Guillemont. Der 17. August war ein Tag besonders schwerer Feuerkämpfe;
die Widerstandskraft der deutschen Divisionen wurde auf eine harte Probe
gestellt. Das Trommelfeuer griff erstmalig auch wieder weit nach Norden
bis in die Gegend von Serre über. Vei Thiepval begannen die Engländer,
ohne Rücksicht auf Verluste ihre Gräben vorzutreiben, so daß auch mit
Angriff gegen den Südflügel der 26. Reserve-Division gerechnet werden
mußte. Der Höhepunkt dieser Schlachttage war der 18. August. Am Nach-
mittag begannen nach gewaltiger Feuervorbereitung starke Angriffe zwischen
Thiepval und der Somme gegen die Gruppen Laffert, Watter und Fas-