Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — 
Verdun. 
z. April. Nachdem am 3. April die Neugliederung der Korpsabschnitte in Kraft 
getreten war, befahl General von Gallwitz die Neueinteilung der 
Artillerie'). Die Korps und die 2. Landwehr-Division sollten künftig selb- 
ständig über die Batterien ihres Abschnittes verfügen können. Diese Rege¬ 
lung konnte aber nur allmählich durchgeführt werden. Die grundsätzliche 
Beteiligung schwerer Batterien am Sperrfeuer hatte er bereits unterbunden, 
ebenso deren unbeobachtetes Streufeuer zur Bekämpfung feindlicher Artil¬ 
lerie. Nur bei ausreichender Beobachtung sollten schwere Artillerie und 
leichte Feldhaubitzen zur Vernichtung feindlicher Batterien angesetzt werden. 
Soweit sie im Wirkungsbereich der Feldkanonen lägen, könnten diese durch 
Beunruhigung wirken, ebenso auch die Störung des Verkehrs in den Wäl- 
dern, Ortschaften und auf den Straßen übernehmen. Nur wenn die Schuß- 
weite der Feldgeschütze nicht ausreiche oder große Wirkung erwünscht wäre, 
sei schweres Flachfeuer unter sparsamem Munitionsverbrauch heranzuziehen. 
Durch planmäßiges Beschießen der Wege für die Munitionszufuhr hoffte 
General von Gallwitz die Tätigkeit der feindlichen Artillerie zu lähmen. 
Andererseits beließ er es bei einer Ende März getroffenen Anordnung des 
VI. Reservekorps, daß bei Beschießung eigener Infanterie-Stellungen sofort 
schlagartig „Straffeuer auf feindliche Gräben in der Gegend der vom 
Feinde beschossenen" abzugeben sei. 
Wegen der Richtung der nächsten Angriffe hatte das 
Oberkommando bereits beim Eintreffen des Generals von Gallwitz am 
29. März auf das überwältigende Flanken- und Rückenfeuer hingewiesen, 
das die 11. bayerische Infanterie-Division am 22. bei ihrem Angriff auf sich 
gezogen habe; auch künftig müsse man mit solchem rechnen. Ebenso hatte bei 
der ersten Besprechung zwischen den Generalen von Gallwitz und von Goßler 
am 30. März letzterer unter Hinweis auf dieses Feuer ausgeführt, daß 
die Angriffe fortan allgemein von Norden geführt werden müßten; ein 
Halten auf dem Plateau bei dem Sattelpunkt 279 werde kaum möglich sein. 
Als General vonFalkenhaynam Nachmittage des 3. April zur Rück- 
spräche im Hauptquartier der Angriffsgruppe West in Charmois bei Mou- 
zay^) eintraf, fand er sich damit ab, daß es zur Abschnürung der feindlichen 
Stellungen bei Haucourt—Bethincourt somit nicht mehr kommen und daß 
der Angriff Zeit kosten werde, betonte aber, daß kein Stillstand eintreten 
dürfet. 
') Nachdem noch 8 schwere Batterien überwiesen waren, standen im Räume der 
Angriffsgruppe jetzt 1 42 cm-Mrs.., 1 ZV.S cm-Mrs.-, 18Mrs,-, 50 s.F. H.-, 1 21cm- 
Kan.-, 7 15cm-Kan.., 5 12cm-Kan. und 8 I» cm-Kan.-Vatterien. 
2)An der Maas, zehn Kilometer nördlich von Dun. 
3) 6.143 und von Gallwitz, a. a. €>., S. 6 f.
	        
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