Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Der französische Ansturm im Artois am 25.September. 
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Division durch Besetzung der Linie Auchy—Haisnes sicherzustellen. 
Zwischen Haisnes und Hulluch erwehrte sich die stark zusammengeschmolzene 
117. Infanterie-Division aus eigener Kraft weiterer Angriffe. Die aus 
Loos südostwärts vorgehende englische 15. Infanterie-Division brachte der 
Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regiments 22mit Teilen seines 
Regiments und drei ihm vom Generalkommando des IV. Armeekorps aus 
der 7. und 123. (sächsischen) Infanterie-Division zugeführten Bataillonen bei 
Höhe 70 zum Stehen. 
Unter diesem etwas günstigeren Eindruck faßte General Sixt von Armin 
den Entschluß, die ihm vom Armee-Oberkommando zur Verfügung gestellten 
Reserven geschlossen zum Gegenangriff einzusetzen. Dabei sollte die 
26. Reserve-Insanterie-Brigade unter Generalmajor von Dresler und 
Scharfenstein von Nordosten her über Hulluch, die 8. Infanterie-Division 
unter Generalmajor Freiherr von Hanstein von Süden her über Lens um- 
fassend auf Loos angreifen. 
An dieser beabsichtigten Verwendung der Armeereferve vermochten 
auch die Ereignisse nichts zu ändern, die sich inzwischen weiter südlich ab- 
gespielt hatten. Um l30 nachmittags war beiderseits von Arras der erwartete 
große französische Infanterieangriff erfolgt, dessen 
Hauptstoß die 14 Kilometer breite Front Lisvin—Roelincourt traf. Im 
Gegensatz zu den Briten wandten die Franzosen weder Rauch noch Gas im 
Vlasversahren an, sondern verschossen nur Gasgranaten, hauptsächlich ins 
Hintergelände und gegen erkannte Beobachtungsstellen. Im übrigen ver- 
ließen sie sich anscheinend auf die Brifanzwirkung ihrer Artillerie, die seit 
9° vormittags zum Trommelfeuer übergegangen war. 
Im südlichen Teile des Abschnittes des IV. Armeekorps wies 
der linke Flügel der 7. Infanterie-Division einen Vorstoß der französischen 
43. Division mühelos ab. Die stark umfaßte Stellung der 123. (sächsischen) 
Infanterie-Division wurde von zwei französischen Divisionen (13. und 70.) 
angegriffen. Ihre bei Souchez weit vorspringenden Gräben waren durch 
die seit der Frühjahrsschlacht andauernden Kämpfe und durch Grundwasser 
zerstört. Die Division hatte außerdem am Vormittag ihre beiden Reserve- 
Bataillone in die bei Loos tobende Schlacht werfen müssen. Die schwache 
Grabenbesatzung wurde durch französische Angriffskolonnen überrannt, die 
plötzlich aus der über der Stellung lagernden Rauchwolke auftauchten. Erst 
in Höhe Angres-Wäldchen—Talsperre—Gießler-Graben konnte der An- 
greiser durch die zum Gegenstoß vorrückenden Abschnittsreserven auf- 
gehalten werden. Späterhin erfolgten weitere Vorstöße der Franzosen, die 
mit Unterstützung des linken Flügels der 7. Infanterie-Division abgewiesen 
wurden. Die inzwischen auf Loos vorgehende 8. Infanterie-Division stellte
	        
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