Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Die Herbstschlacht irrt Artois und in der Champagne. 
Noeux les Mines gewiesen und die weiter nördlich verfügbare 28. Division 
herangezogen. Das britische Kavalleriekorps stellte sich hinter der Garde- 
Division bereit. 
Aber die Franzosen liefen bis gegen 10° vormittags keine bedroh- 
lichen Nachrichten beim Oberkommando der 6. Armee ein. Das 
I. bayerische Neservekorps glaubte sogar, durch Feuerüberfälle in der Frühe 
den Angriff gegen seine Flügel unterbunden zu haben. So befahl Kronprinz 
Rupprecht, als kurz nach 10° vormittags die Lage des IV. Armeekorps 
bedenklich geschildert wurde, das Vorziehen der wieder versammelten 
26. Reserve-Infanterie-Brigade') nach Meurchin; sie wurde ebenso wie bald 
danach die 8. Infanterie-Division dem General Sixt von Armin unterstellt. 
Inzwischen kamen Meldungen des VII. Armeekorps, wonach sein linker 
Flügel bereits umfaßt sei. Zu seiner Stützung wurden drei Bataillone des 
II. bayerischen Armeekorps mit der Bahn nach Don herangeführt. Krön- 
Prinz Rupprecht hatte damit seine gesamten Reserven aus der Hand ge° 
geben. Cr erbat von General von Falkenhayn Verstärkungen^), 
die dieser zusagte, deren Eintreffen jedoch am 25.nicht mehr zu erwarten war. 
Die Mittagsmeldungen beruhigten den A r m e e s ü h r e r über die 
Verhältnisse nördlich von La Vasfee. Südlich des Kanals freilich, so 
meldete das VII. Armeekorps, sei die Lage bedenklich, da der Gegner bei 
Haisnes bereits die zweite Stellung durchbrochen und Batterien gestürmt 
habe. Das I. bayerische Reservekorps bezeichnete einen Angriff als bevor¬ 
stehend, beim VI. Armeekorps habe er bereits begonnen. 
Die ersten Teile der dem General Sixt von Armin zur Ver- 
fügung gestellten Verstärkungen konnten, obwohl die Infanterie mit der 
Bahn von Douai herangeführt wurde, frühestens in den späteren Nach- 
Mittagsstunden das Kampffeld erreichen. Cs schien kaum möglich, daß bis 
dahin die schwachen Reste der 117. Infanterie-Division der gewaltigen 
und erfolgreichen Übermacht gegenüber standhalten würden. Glücklicher- 
weise war aber bei den Engländern inzwischen ein Stocken eingetreten, das 
sich wohl aus den hohen Verlusten und der Vermischung der Verbände 
erklärte. Erst gegen Mittag lebte die englische Angriffskraft wieder auf 
und machte sich in örtlich und zeitlich unzusammenhängenden Teilvorstößen 
fühlbar. Im Norden drangen britische Abteilungen in Haisnes ein, 
wurden aber von rasch zusammengerafften Kräften der 14. Infanterie- 
Division wieder geworfen. Dieser gelang es außerdem, mit den ihr von 
General von Francois aus der 2. Garde-Reserve-Division zur Verfügung 
gestellten Kräften den Anschluß ihres linken Flügels an die 117. Infanterie- 
*) Ohne ein Bataillon, das beim I. bayer. R. K. verblieb. — 
-) S. 52 und 66.
	        
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