Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Schwierigkeiten der Verfolgung im Gebirge. 
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werden. Die anderen durchlaufenden Straßen werden ähnlichen Charakter 
haben. Seitlich der Straßen Saumpfade, nur für Truppen mit Gebirgs- 
ausrüstung gangbar. Seitliche Verbindung der Kolonnen untereinander 
außerordentlich schwierig. Heranschaffung der Verpflegung nur durch Trage- 
tiere möglich. Fortkommen wegen aufgeweichten Lehmbodens zur Zeit sehr 
schwierig. Landesvorräte sehr gering, werden von zurückgehenden Serben 
meist verbraucht. Bevölkerung stark eingeschüchtert, verhält sich ruhig; höch- 
stens ist mit Unterbrechungen der Fernsprechleitungen zu rechnen." 
Die Linie, in der sich mit Zwischenräumen von zehn und mehr Kilo- 
metern die einzelnen Verbände der ö.-u. 3. und der 11. Armee längs 
der Gebirgswege und Pfade vorwärts arbeiteten, verlief am 11. November 
von Visegrad, wo die ö.-u. 62. Infanterie-Division immer noch still lag, 
über die Höhen Okolista (1271 m) südwestlich von Ivanjica, Smrcak 
(1649 m) und Goc (1147 m) zum Vogen des Rasina-Flusses bei Meckara. 
Der rechte Flügel der bulgarischen 1. Armee schien an der Süd-Morava 
immer noch festzuliegen. Die Nachrichten von dieser Armee waren nach 
wie vor überaus dürftig*). Da der Fluß nur an wenigen Stellen mehr als 
100 Meter breit war, konnte er kein allzu schwieriges Hindernis sein. Am 
10. November hatte Generalfeldmarschall von Mackensen nochmals mahnen 
lassen: „Visher ging hier keine Meldung ein, daß Armee befohlene Ver- 
folgung über die Morava fortsetzt." Vei weiterer Untätigkeit^) sei zu be- 
fürchten, daß „wir alle Erfolge wieder einbüßen und der Feind neue Kräfte 
sammelt. Ich wiederhole auf das bestimmteste meinen Vefehl zum Vor- 
gehen auf Pristina". Inzwischen aber hatte bei Aleksinac das übersetzen 
der bulgarischen 6. Division doch begonnen; da die deutsche 11. Armee an- 
gewiesen war, mit Vrückengerät auszuhelfen, war auf baldige Fertigstellung 
eines festen Überganges zu hoffen. Vei Nisch hatte die 9. Division jedoch 
vergeblich versucht, den Fluß zu überwinden; ob die für den Abend erwarteten 
Pontons inzwischen herangekommen waren, wußte man noch nicht. Auch 
Teilen, die am 10. November 14 Kilometer weiter südlich die Furt von 
Cecina zu benutzen versuchten, war der Übergang nicht gelungen. Der 
Gegner nutzte die Lage zum Gegenstoß aus. Eine Brigade der bulgarischen 
1. Division, die von Leskovae auf dem westlichen Flußufer nach Norden 
vorstieß, mußte am 11. November wieder zurückweichen. Der deutsche Ver- 
bindungsosfizier. Major von Laffert, meldete, das Beste sei, die 9. Division 
von Nisch nach Leskovae nachzuschieben; sonst werde sie doch nicht über die 
Morava kommen. Das bedeutete Fortsetzung des Ziehens nach Süden 
innerhalb der bulgarischen Front, wie es tags zuvor auch General Iekow 
'1 S. 263. 
— 2) Die Gründe der Verzögerung wurden später aufgeklärt. S. 266.
	        
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