Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915. 
rische I.Armee immer noch noch weit ab war. Von Aleksinac bis Nisch 
war sie vor der Süd-Morava liegengeblieben und wartete das Herankommen 
ihrer Brückentrains ab. An der entscheidendsten Stelle aber, auf dem Süd- 
flügel, war der Fluß überschritten. Hier hatte die 1. Division die Stadt 
Leskovae besetzt und 3600 Gefangene nebst zwölf Geschützen eingebracht. 
Da die Luftaufklärung starke serbische Kolonnen im Rückmarsch von Norden 
gegen den Topliea-Abschnitt westlich von Nisch gemeldet hatte, drängte Ge» 
neralfeldmarschall vonMackensen auch auf baldigen Abergang bei Nisch 
selbst und auf starken Vormarsch gegen Prokuplje; es war an demselben 
Tage, an dem er auch das ö.-u. VIII. Korps scharf antreiben ließ. Am 
9. November drahtete er an General Vojadjiew: „Ich bitte allen Teilen der 
Armee mitzuteilen, daß nur die rücksichtsloseste Verfolgung der serbischen 
Armee zu ihrer dringend nötigen baldigen Vernichtung führen und uns 
damit in den Stand setzen kann, uns gegen die neuen Feinde mit vereinter 
Kraft zu wenden." Abends folgte der Befehl, die Verfolgung über die 
Linie Aleksinac—Leskovae in der allgemeinen Richtung auf Pristina fort- 
zusetzen. 
io. w#¡> Ilm die Vorwärtsbewegung der ö.-u. 3. Armee wieder in Fluß zu 
u. November, wandte sich Generalfeldmarschall von Mackensen am Morgen 
des 10. November persönlich an den Kommandierenden General des 
XXII. Reservekorps: vom schnellen Vorstoßen seines Korps über Raska auf 
Novipazar hänge jetzt der Enderfolg des Feldzuges ab, die zeitweise ge- 
plante Ablösung des Korps komme nicht mehr in Frage; das Alpenkorps sei 
dazu bestimmt, dem Vorgehen nötigenfalls noch mehr Nachdruck zu ver- 
leihen. Ohne Gebirgsausrüstung vermochten die Truppen des XXII. Re- 
servekorps aber doch nur sehr langsam den Widerstand zu brechen, den seind- 
liche Nachhuten südlich der West-Morava leisteten. Die Fortschritte blieben 
auch am 10. und 11. November gering, und nicht besser stand es an der 
gesamten übrigen Front der Heeresgruppe. Äber die Schwierigkeiten 
des Kampfgebietes meldete diese der Obersten Heeresleitung am 
11. November: „Südlich der West-Morava hat das Gebirge ausgesproche- 
nen Hochgebirgscharakter; die höchsten Erhebungen Fels, niedrigere Höhen 
Lehmboden; unwirtliches Bergland. Fliegerphotographien ergaben steil 
und tief eingeschnittene Täler, auf deren wenigen Straßen die Serben, zu- 
sammengedrängt und sich vielfach stauend, zurückgehen. Bewachfung 
größtenteils Krüppelholz, stellenweise Hochwald mit Unterholz; in den 
Tälern fruchtbarer Lehmboden, wie in Nordserbien bestellt. Straße von 
Stalac in das Becken von Prokuplje bis jetzt für alle Waffen gangbar, aber 
wenig leistungsfähig und infolge starker Inanspruchnahme sehr ausgefahren. 
Schwere Artillerie kann nur langsam mit starkem Ochsenvorspann bewegt
	        
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