Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Kämpfe der Armee Woyrsch. 
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Die Fortsetzung des Angriffs am 21.November brachte außer 2>. November. 
700 Gefangenen, die die österreichisch-ungarische 35. Infanterie-Division 
machte, keine Ergebnisse mehr. Diese Division aber sah sich genötigt, nun- 
mehr auch Front nach Norden zu nehmen, denn nördlich der Warthe war 
der linke Armeeflügel an diesem Tage vor neuen russischen Angriffen aber- 
mals westwärts ausgewichen, dieses Mal volle zehn Kilometer. 
Am 22. November zwang der Gegner auch die österreichisch-22.November, 
ungarische 35. Infanterie-Division in die allgemeine Front zurück; sie büßte 
dabei ein reichliches Viertel ihres Bestandes ein. Nördlich der Warthe 
wurde versucht, unter Einsatz inzwischen herangekommener Teile der öfter- 
mchisch-ungarischen 32. Insanterie-Division in der Richtung auf Nowo- 
radomsk wieder vorwärts zu kommen; das Ergebnis war aber nur, daß die 
bisherige Linie etwas weiter nach Norden ausgedehnt wurde. 
Die Armee Woyrsch stand jetzt in fast geradliniger Front, die von öst- 
lich Sarki östlich an Tschenstochau vorbei und dann in der Richtung auf 
Schtscherzow bis etwa 15 Kilometer südlich dieses Ortes verlief. Die öfter- 
mchisch-ungarischen Truppen meldeten gegen 2000 Gefangenes, hatten 
aber selbst wohl noch stärker gelitten, denn die Russen wollen von ihnen 
4M Mann und 21 Maschinengewehre erbeutet Habens. An frischen Kräften 
war nur noch die halbe 32. Insanterie-Division im Anmarsch. General 
t). Böhm erbat Verstärkungen von seiner Heeresleitung sowie Entlastung 
durch Angriff seitens der deutschen Truppen bei Tschenstochau und südlich, 
beides vergeblich. General v. Conrad konnte nichts mehr zur Verfügung 
stellen, denn an seiner weitgedehnten Front war zu dieser Zeit überall Rot; 
Angriffe der deutschen Truppen bei Tschenstochau aber schienen angesichts der 
Stärke des Gegners vor ihrer Front bei geringer eigener Angriffskraft einst- 
weilen nicht möglich. Auch bei der rechts benachbarten verbündeten 1. Armee 
war der Angriff inzwischen erlahmt und mit seinem Wiederaufleben nicht 
mehr zu rechnen. Daher entschloß sich General v. Woyrsch, nunmehr die 
Garde-Reserve-Insanterie-Vrigade der 1. Garde-Reserve-Division, die bei 
Sarki den rechten Flügel seiner Armee bildete, durch Landwehr zu ersetzen 
und zur Stützung der österreichisch-ungarischen 2. Armee zu verwenden. Die 
gesamte Armee Woyrsch ging vorläufig zur Abwehr über; es war zu der- 
selben Zeit, zu der auch der deutsche Angriff bei Lods und der österreichisch- 
ungarische nördlich Krakau abgebrochen wurden. 
Etwa eine Woche hatte die Armee Woyrsch im Kampfe gestanden. 
Der erwartete große russische Angriff war vor allem dank der Erfolge der 
T) Conrad V, S. 590. — -) Korolkow. Werblich S. 175 und 177.
	        
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