Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Beurteilung der Lage im französischen Großen Hauptquartier. 
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(östlich Dixmude) und südöstlich Slype und traten hier in Gefechts- 
berührung mit belgischen Vorposten. Die Anwesenheit stärkerer Kräfte 
des Gegners in der Linie Roulers—Thourout—Ostende wurde bestätigt. 
Ein aufgefangener deutscher Funkspruch ließ die Absicht, Dixmude anzu- 
greifen, erkennen^). Beim Oberkommando Foch einlaufende Nachrichten 
besagten, daß auf deutscher Seite aus den westlich Gent befindlichen Kräften 
eine neue 4. Armee gebildet werden sollte, deren Hauptquartier sich in Gent 
befinden würde. Zu dieser Armee sollten das deutsche III. Reservekorps, die 
von Antwerpen herangezogenen Landwehr-Divisionen und vielleicht auch 
Teile des XII. und XIX. Korps, die in der Gegend Lille—Armentisres 
festgestellt waren, sowie das seit einigen Tagen bei Courtrai aufgetauchte 
XIII. Korps treten^). — Aus diesen Nachrichten war ersichtlich, daß der 
Gegner im Begriffe stand, die bisher südlich Thielt—Roulers bestehende 
Lücke zu schließen, und daß er die Schwäche der Belgier in zutreffender 
Weise erkannt hatte. 
b) Ereignisse vom 17. bis 20. Oktober. Bildung der französischen Armee- 
Abteilung „Belgien". Beginn der Schlacht in Flandern. 
Der 17. Oktober brachte der Führung der verbündeten Heere die n.otto&et. 
willkommene Nachricht, daß die britische Admiralität die Bitte 
um Entsendung von Flotteneinheiten an die belgische Küste zu erfüllen im 
Begriffe stand"). Sie teilte mit, daß noch am Nachmittage zwei kleine 
Kreuzer und mehrere Zerstörer, am folgenden Tage vor Tagesanbruch drei 
Monitore vor Nieuport erscheinen würden. Außerdem würden am 
18. Oktober zwei Schlachtschiffe nach Dünkirchen zur Deckung der Festung 
nach der Seeseite gesandt werden. Der Schutz dieser Schiffe gegen deutsche 
Flottenunternehmungen würde dem bei Harwich stationierten englischen 
Geschwader unter Admiral Tyrwhitt übertragen werden. 
Im französischen Großen Hauptquartier beurteilte 
man anscheinend angesichts der in der Nacht und in der Frühe ein- 
gegangenen Nachrichten die Aussichten für den bevorstehenden Angriff nicht 
mehr so günstig. Man beeilte sich^) eine Verteidigungslinie anzulegen, 
aus der heraus man zum Durchbruch und weiterer Offensive vorgehen 
wollte. Eine besondere Anordnung, die vom Höchstkommandierenden an 
diesem Tage an General Foch erging, betonte, daß es für die Erhaltung 
des Offensivgeistes der Truppe von Bedeutung sei, täglich Unternehmungen 
auszuführen. Man dürfe nicht untätig den feindlichen Angriff erwarten^). 
Palat, VIII, S. 27. — -) La Belgique, S. 184. — -) Churchill, S, 369. — 
") Hanotaux, XIII, S. 36. — °) Ebenda, S. 34. 
t Weltkrieg, v. Land. 24
	        
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