Beurteilung der Lage im französischen Großen Hauptquartier. 369 (östlich Dixmude) und südöstlich Slype und traten hier in Gefechts- berührung mit belgischen Vorposten. Die Anwesenheit stärkerer Kräfte des Gegners in der Linie Roulers—Thourout—Ostende wurde bestätigt. Ein aufgefangener deutscher Funkspruch ließ die Absicht, Dixmude anzu- greifen, erkennen^). Beim Oberkommando Foch einlaufende Nachrichten besagten, daß auf deutscher Seite aus den westlich Gent befindlichen Kräften eine neue 4. Armee gebildet werden sollte, deren Hauptquartier sich in Gent befinden würde. Zu dieser Armee sollten das deutsche III. Reservekorps, die von Antwerpen herangezogenen Landwehr-Divisionen und vielleicht auch Teile des XII. und XIX. Korps, die in der Gegend Lille—Armentisres festgestellt waren, sowie das seit einigen Tagen bei Courtrai aufgetauchte XIII. Korps treten^). — Aus diesen Nachrichten war ersichtlich, daß der Gegner im Begriffe stand, die bisher südlich Thielt—Roulers bestehende Lücke zu schließen, und daß er die Schwäche der Belgier in zutreffender Weise erkannt hatte. b) Ereignisse vom 17. bis 20. Oktober. Bildung der französischen Armee- Abteilung „Belgien". Beginn der Schlacht in Flandern. Der 17. Oktober brachte der Führung der verbündeten Heere die n.otto&et. willkommene Nachricht, daß die britische Admiralität die Bitte um Entsendung von Flotteneinheiten an die belgische Küste zu erfüllen im Begriffe stand"). Sie teilte mit, daß noch am Nachmittage zwei kleine Kreuzer und mehrere Zerstörer, am folgenden Tage vor Tagesanbruch drei Monitore vor Nieuport erscheinen würden. Außerdem würden am 18. Oktober zwei Schlachtschiffe nach Dünkirchen zur Deckung der Festung nach der Seeseite gesandt werden. Der Schutz dieser Schiffe gegen deutsche Flottenunternehmungen würde dem bei Harwich stationierten englischen Geschwader unter Admiral Tyrwhitt übertragen werden. Im französischen Großen Hauptquartier beurteilte man anscheinend angesichts der in der Nacht und in der Frühe ein- gegangenen Nachrichten die Aussichten für den bevorstehenden Angriff nicht mehr so günstig. Man beeilte sich^) eine Verteidigungslinie anzulegen, aus der heraus man zum Durchbruch und weiterer Offensive vorgehen wollte. Eine besondere Anordnung, die vom Höchstkommandierenden an diesem Tage an General Foch erging, betonte, daß es für die Erhaltung des Offensivgeistes der Truppe von Bedeutung sei, täglich Unternehmungen auszuführen. Man dürfe nicht untätig den feindlichen Angriff erwarten^). Palat, VIII, S. 27. — -) La Belgique, S. 184. — -) Churchill, S, 369. — ") Hanotaux, XIII, S. 36. — °) Ebenda, S. 34. t Weltkrieg, v. Land. 24