Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Erfolge auf beiden Flügeln. 
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durfte man hoffen, daß der geplante Stoß von Südosten auf Apern die 
feindliche Front zum Wanken bringen würde; bis dahin sollten Kraft und 
Munition aufgespart werden. 
In Erwartung dieses entscheidenden Angriffs änderte sich die Lage an 28. 
der Front im Laufe des 28. Oktober nicht wesentlich. Westlich der Vser 
gewannen die 6. und 44. Reserve-Division nur wenig Raum. „(Es geht sehr 
langsam vorwärts," schrieb General v. Veseler in sein Tagebuch, „aber 
es geht doch vorwärts." Da man beobachtet hatte, daß der Gegner 
Kräfte von Nieuport nach Süden verschob und das Gelände nordöstlich der 
Stadt räumte, zog General v. Veseler die 13. Ersatz-Brigade der 4. Ersatz- 
Division hinter die Mitte seines Abschnittes, um sie alsdann westlich der 
Ufer am Nordflügel der 6. Reserve-Division einzusetzen. In der Gegend 
von Nieuport stand nun nur noch eine Brigade der 4. Ersatz-Division. 
Gegen Dixmude wirkten neu eingetroffene Minenwerfer mit gutem 
Erfolge. Doch hielt Generalmajor v. Runckel, der die Führung der 
43. Reserve-Division übernommen hatte, angesichts der mit allen Mitteln 
der Feldbefestigung sehr stark ausgebauten Stellung des Feindes einen von 
Abschnitt zu Abschnitt vorgetragenen Angriff für geboten. 
An der Front um Z)pern kam es, abgesehen von Artilleriekämpfen, nur 
auf dem äußersten linken Flügel zum Infanterieangriff. Der 54. Reserve» 
Division gelang es, nordöstlich Gheluvelt einige Gräben zu nehmen. Um 
den Erfolg weiter auszubauen, stellte das Armee-Oberkommando Teile der 
bei Dadizeele stehenden 6. bayerischen Reserve-Division zur Verfügung; doch 
verschob General v. Schubert, der an Stelle des erkrankten Generals 
v. Earlowitz die Führung des XXVII. Reservekorps übernommen hatte, 
die Fortsetzung des Angriffs auf den nächsten Tag. 
Tatsächlich erzielte die 54. Reserve-Division am 29. Oktober hier einen 29. 
schönen Erfolg. Sie nahm einen feindlichen Stützpunkt, konnte bis dicht 
an Gheluvelt herankommen und 200 Gefangene und 8 Maschinengewehre 
erbeuten. 
Im Norden, westlich der Z)fer, hatte General v. Beseler gehofft, am 
29. Oktober die feindliche Stellung stürmen zu können. Der Befehl dazu 
war gegeben. Doch erwies sich weder die Stellung sturmreif noch die 
Artillerie des Gegners genügend niedergekämpft. Wenngleich nach Flieger- 
Meldungen beim Feinde gewisse Anzeichen für eine sich allmählich vor- 
bereitende rückgängige Bewegung vorlagen, so konnten doch bis zum Abend 
nur geringe Fortschritte erzielt werden. Mühsam arbeiteten sich die 
Divisionen auf 300 bis 400 in an die Stellung heran. Die Nässe des 
Bodens begann bereits alle Bewegungen der Truppe außerordentlich zu 
erschweren. Vor Nieuport wurde die 33. Ersatz-Brigade durch das Feuer 
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