Erfolge auf beiden Flügeln. 323 durfte man hoffen, daß der geplante Stoß von Südosten auf Apern die feindliche Front zum Wanken bringen würde; bis dahin sollten Kraft und Munition aufgespart werden. In Erwartung dieses entscheidenden Angriffs änderte sich die Lage an 28. der Front im Laufe des 28. Oktober nicht wesentlich. Westlich der Vser gewannen die 6. und 44. Reserve-Division nur wenig Raum. „(Es geht sehr langsam vorwärts," schrieb General v. Veseler in sein Tagebuch, „aber es geht doch vorwärts." Da man beobachtet hatte, daß der Gegner Kräfte von Nieuport nach Süden verschob und das Gelände nordöstlich der Stadt räumte, zog General v. Veseler die 13. Ersatz-Brigade der 4. Ersatz- Division hinter die Mitte seines Abschnittes, um sie alsdann westlich der Ufer am Nordflügel der 6. Reserve-Division einzusetzen. In der Gegend von Nieuport stand nun nur noch eine Brigade der 4. Ersatz-Division. Gegen Dixmude wirkten neu eingetroffene Minenwerfer mit gutem Erfolge. Doch hielt Generalmajor v. Runckel, der die Führung der 43. Reserve-Division übernommen hatte, angesichts der mit allen Mitteln der Feldbefestigung sehr stark ausgebauten Stellung des Feindes einen von Abschnitt zu Abschnitt vorgetragenen Angriff für geboten. An der Front um Z)pern kam es, abgesehen von Artilleriekämpfen, nur auf dem äußersten linken Flügel zum Infanterieangriff. Der 54. Reserve» Division gelang es, nordöstlich Gheluvelt einige Gräben zu nehmen. Um den Erfolg weiter auszubauen, stellte das Armee-Oberkommando Teile der bei Dadizeele stehenden 6. bayerischen Reserve-Division zur Verfügung; doch verschob General v. Schubert, der an Stelle des erkrankten Generals v. Earlowitz die Führung des XXVII. Reservekorps übernommen hatte, die Fortsetzung des Angriffs auf den nächsten Tag. Tatsächlich erzielte die 54. Reserve-Division am 29. Oktober hier einen 29. schönen Erfolg. Sie nahm einen feindlichen Stützpunkt, konnte bis dicht an Gheluvelt herankommen und 200 Gefangene und 8 Maschinengewehre erbeuten. Im Norden, westlich der Z)fer, hatte General v. Beseler gehofft, am 29. Oktober die feindliche Stellung stürmen zu können. Der Befehl dazu war gegeben. Doch erwies sich weder die Stellung sturmreif noch die Artillerie des Gegners genügend niedergekämpft. Wenngleich nach Flieger- Meldungen beim Feinde gewisse Anzeichen für eine sich allmählich vor- bereitende rückgängige Bewegung vorlagen, so konnten doch bis zum Abend nur geringe Fortschritte erzielt werden. Mühsam arbeiteten sich die Divisionen auf 300 bis 400 in an die Stellung heran. Die Nässe des Bodens begann bereits alle Bewegungen der Truppe außerordentlich zu erschweren. Vor Nieuport wurde die 33. Ersatz-Brigade durch das Feuer 21*