Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Der Feind beginnt Areas zu räumen. 
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zusammengesetzte Garde-Division v. Winckler hatte bereits um 8° morgens 
Voiry und Blaireville erreicht, befand sich also fast schon im Rücken des bei 
Arras kämpfenden Gegners; hielt er, so bestand Aussicht, erhebliche Teile 
von ihm abzuschneiden. 
Besorgnisse, die General v. Falkenhayn um die offene linke Flanke 
der Division Winckler äußerte, gegen die von Westen eine feindliche 
Kolonne anmarschierte, teilte Kronprinz Rupprecht nicht. Er lehnte auch den 
Vorschlag ab, Teile des I. bayerischen Reservekorps zur Sicherung der 
Kanalttbergänge nordöstlich Lens gegen die bei Armentisres gemeldeten 
feindlichen Kräfte abzuzweigen. Es schien ihm notwendig, alle Kräfte für 
die Entscheidung bei Arras zusammenzuhalten. Die in schneller Folge am 
Vormittage eingehenden, vortrefflichen Fliegermeldungen bestätigten die zu- 
versichtliche Auffassung des Oberkommandos in vollstem Maße. Nördlich 
und südlich von Arras wurden rückgängige Bewegungen festgestellt, die 
Straßen westlich der Stadt waren bedeckt mit abmarschierenden Fahrzeug- 
kolonnen. In viertelstündiger Zugfolge verließen lange Züge Arras in 
westlicher Richtung; auf dem Bahnhofe wurden Einladungen beobachtet. 
Um 11° vormittags konnte kein Zweifel mehr bestehen, daß der Feind sich 
in vollem Rückzüge befand. Die Korps wurden erneut zu schärfstem Angriff 
angetrieben, die Höheren Kavalleriekommandeure durch dreimaligen Funk- 
spruch zur Eile gemahnt, die Division Winckler zu überholender Verfolgung 
angesetzt. Auch der linke Armeeflügel erhielt Befehl zum Vorgehen, und 
die 1. Armee wurde aufgefordert, den Angriff bei Roye wieder aufzunehmen. 
In den Nachmittagsstunden wurden die Nachrichten spärlicher. Von der 
Kavallerie lagen keine Meldungen vor. Dagegen berichteten Flieger bereits 
in den Mittagsstunden von starken Truppenansammlungen westlich Arras 
und von Transportbewegungen von St. Pol auf Vsthune. Auf dem 
Bahnhofe von St. Pol fanden Truppenausladungen statt, und starke 
feindliche Kräfte aller Waffen marschierten von St. Pol auf Arras. 
Die zuversichtliche Stimmung beim Oberkommando blieb 'indessen uner- 
schlittert. 
Die Erwartung, daß das 2. Kavalleriekorps in der Gegend von Souchez 
eine Lücke in der feindlichen Truppenaufstellung finden werde, durch die es 
nach Westen vorbrechen könne, hatte sich nicht verwirklicht. Die Divisionen 
fanden zwar das Gelände hart westlich Lens frei und trafen in den Mittags- 
stunden unbehindert vor dem beherrschenden Höhenzuge westlich Souchez 
ein, stießen hier aber auf langsam sich verstärkenden Widerstand. Der 
Schützenangriff der 9. Kavallerie-Division kam östlich Bouvigny zum 
Stehen. Die 7. Kavallerie-Division stand bei Angres eingeengt zwischen 
der 9. Kavallerie-Division und dem I. bayerischen Reservekorps. Sie ent¬
	        
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