Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Rückkehr der deutschen Obersten Heeresleitung. 
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korps eine wesentliche Verstärkung des britischen Heeres nicht festzustellen. 
Anfang März wurde der Einsatz einer kanadischen Division bekannt. 
Das französische Heer schien einer Vermehrung nur in geringen 
Grenzen fähig. Angeblich hatte das Kriegsministerium im Februar die 
Aufstellung einer größeren Zahl von Marsch-Bataillonen (84) angeordnet, 
von denen aber ein erheblicher Teil durch den laufenden Ersatz in Anspruch 
genommen werden mußte. Im Juni sollte der dann folgende Jahrgang 
1916 verwendungsbereit werden. Im ganzen hielt die deutsche Oberste 
Heeresleitung die Aufstellung größerer Neuformationen, abgesehen von 
Kolonialtruppen, für wenig wahrscheinlich. „Die gewaltige Anspannung 
der Wehrmacht Frankreichs zeigt", so hieß es in einer Denkschrift der Nach¬ 
richtenabteilung vom Februar, „daß die Wehrkraft Frankreichs spätestens 
im Hochsommer 1915 ihr Ende erreicht haben wird." 
Die belgische Armee befand sich im Wiederaufbau, wurde aber 
auf nicht mehr als etwa 40 000 Mann verwendungsfähiger Truppen 
geschätzt. 
Für eine große Durchbruchsoffensive der Verbündeten genügten deren 
Kräfte offenbar noch nicht. Daß sich die englische Heeresleitung auf weit¬ 
reichende Unternehmungen außerhalb Frankreichs einlasten werde, blieb zu- 
nächst unwahrscheinlich; doch sprachen eine Reihe von Nachrichten mit 
wachsender Bestimmtheit davon, daß die beiden Westmächte beabsichtigten, 
entweder gemeinsam mit den Griechen der serbischen Armee die Hand zu 
reichen oder einen Angriff gegen Konstantinopel zu unternehmen. 
7. Die Abwehrkämpfe von Mitte März bis Mitte April 191?. 
Karten 2 bis 8, Skizzen g, h, f. 
Cs lag zunächst nicht in der Absicht der deutschen Heeresleitung im 
Westen, größere Angriffsunternehmungen einzuleiten. Eine Ausnahme 
machte der geplante, aber noch immer nicht durchgeführte Gasangriff der 
4. Armee. Die Neuartigkeit des erstmalig verwendeten Kriegsmittels und 
die Schwierigkeit, zu berechnen, wann es in Tätigkeit zu setzen und wie 
weit sich seine Wirkung erstrecken werde, verhinderte indessen, diese An¬ 
griffshandlung in einen engen Zusammenhang mit anderen operativen 
Entwürfen zu bringen. 
Vis Ende März hatte sich beim Armee-Oberkommando 4 
der Eindruck verstärkt, daß der Gegner Kenntnis von dem geplanter: Gas¬ 
angriff erhalten habe. Cr schob Verstärkungen nach der Gegend von 
Npern und hielt seine Gräben stärker besetzt. Der Einbau der Gasflaschen
	        
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