Rückkehr der deutschen Obersten Heeresleitung. 63 korps eine wesentliche Verstärkung des britischen Heeres nicht festzustellen. Anfang März wurde der Einsatz einer kanadischen Division bekannt. Das französische Heer schien einer Vermehrung nur in geringen Grenzen fähig. Angeblich hatte das Kriegsministerium im Februar die Aufstellung einer größeren Zahl von Marsch-Bataillonen (84) angeordnet, von denen aber ein erheblicher Teil durch den laufenden Ersatz in Anspruch genommen werden mußte. Im Juni sollte der dann folgende Jahrgang 1916 verwendungsbereit werden. Im ganzen hielt die deutsche Oberste Heeresleitung die Aufstellung größerer Neuformationen, abgesehen von Kolonialtruppen, für wenig wahrscheinlich. „Die gewaltige Anspannung der Wehrmacht Frankreichs zeigt", so hieß es in einer Denkschrift der Nach¬ richtenabteilung vom Februar, „daß die Wehrkraft Frankreichs spätestens im Hochsommer 1915 ihr Ende erreicht haben wird." Die belgische Armee befand sich im Wiederaufbau, wurde aber auf nicht mehr als etwa 40 000 Mann verwendungsfähiger Truppen geschätzt. Für eine große Durchbruchsoffensive der Verbündeten genügten deren Kräfte offenbar noch nicht. Daß sich die englische Heeresleitung auf weit¬ reichende Unternehmungen außerhalb Frankreichs einlasten werde, blieb zu- nächst unwahrscheinlich; doch sprachen eine Reihe von Nachrichten mit wachsender Bestimmtheit davon, daß die beiden Westmächte beabsichtigten, entweder gemeinsam mit den Griechen der serbischen Armee die Hand zu reichen oder einen Angriff gegen Konstantinopel zu unternehmen. 7. Die Abwehrkämpfe von Mitte März bis Mitte April 191?. Karten 2 bis 8, Skizzen g, h, f. Cs lag zunächst nicht in der Absicht der deutschen Heeresleitung im Westen, größere Angriffsunternehmungen einzuleiten. Eine Ausnahme machte der geplante, aber noch immer nicht durchgeführte Gasangriff der 4. Armee. Die Neuartigkeit des erstmalig verwendeten Kriegsmittels und die Schwierigkeit, zu berechnen, wann es in Tätigkeit zu setzen und wie weit sich seine Wirkung erstrecken werde, verhinderte indessen, diese An¬ griffshandlung in einen engen Zusammenhang mit anderen operativen Entwürfen zu bringen. Vis Ende März hatte sich beim Armee-Oberkommando 4 der Eindruck verstärkt, daß der Gegner Kenntnis von dem geplanter: Gas¬ angriff erhalten habe. Cr schob Verstärkungen nach der Gegend von Npern und hielt seine Gräben stärker besetzt. Der Einbau der Gasflaschen