Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Der Feldzug im Westen bis Mitte April 1915. 
schnitte der Generalkommandos des VIII. Armeekorps und VIII. Reserve- 
korps einbegriff, allmählich die deutschen Stellungen von Grund auf und 
stellte die Kraft der Verteidiger auf eine harte Probe. Diese haben trotz¬ 
dem den ersten weitzielenden französischen Durchbruchsversuch zum 
Scheitern gebracht. Als einzigen Erfolg konnten die Franzosen einen un¬ 
bedeutenden Geländegewinn zwischen Perthes und der Veaussjour Ferme 
aufweisen. S 
Die Oberste Heeresleitung war infolge des Einsatzes ihrer Reserven 
im Osten nicht in der Lage, den drohenden französischen Durchbruch in der 
Champagne durch einen großangelegten Gegenangriff zu durchkreuzen. 
Die örtliche Führung war aus eigener Kraft zu wirksamer Unter¬ 
stützung der angegriffenen Abschnitte nur unvollkommen in der Lage, 
außerdem gehemmt durch Hinweise der Obersten Heeresleitung auf Haus¬ 
halten mit dem an und für sich kärglichen Nachschub besonders an Mu¬ 
nition. Cs war eine niederdrückende Zeit der Aushilfsmaßnahmen. 
Das Armee-Oberkommando und die Generalkommandos waren dauernd 
bestrebt, sich durch Ablenkungsunternehmungen und Angriffsstöße Luft zu 
schaffen. Der Vorstoß bei Massiges am 3. Februar glückte und brachte auch 
vorübergehend Entlastung. Fm übrigen kamen die geplanten Unterneh¬ 
mungen aber nicht zur Durchführung infolge feindlicher Angriffe, oder sie 
scheiterten aus Mangel an Kampfmitteln. Hinsichtlich der feindlichen 
Absichten tappte man naturgemäß im Dunkeln. So glaubte die Führung 
nach den Großangriffen Mitte Februar zunächst an ein Einstellen der fran¬ 
zösischen Durchbruchsversuche. Ende März zweifelte sie längere Zeit an 
ihrer Beendigung. Auf jeden Fall aber wurde die der deutschen Westfront 
drohende Gefahr rechtzeitig erkannt. Führung und Truppe haben sich bis 
zum äußersten dafür eingesetzt, sie zu bannen. Daß ihnen dies in zähem, 
aufreibendem Abwehrkampf gegen starke Übermacht trotz großer Verluste 
gelungen ist, kennzeichnet die Winterschlacht in der Champagne als einen 
starken und besonders beachtenswerten Erfolg der deutschen Waffen auf 
der Westfront. 
5. Die Nämpfe an der übrigen Westfront von Mitte Februar 
bis Mitte Mär; I9J5. 
Karten 3 bis 8, Skizzen g, h. 
Anfang Februar war der 4. Armee ein neuartiges, mit einem 
tränenerregenden Kampfstoff gefülltes Artilleriegeschoß (15 em-Granate 
12 T) zugeführt worden. Wenige Tage später folgte ein weiteres chemisches
	        
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