Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Das Ende der Winterschlacht in der Champagne. 
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die 50. und 54. Infanterie-Division unter dem Befehle des General¬ 
kommandos des X. Reservekorps ersetzt werden. Das spätere Eintreffen der 
4. Ersatz-Division aus Flandern wurde angekündigt. Weiterhin wurde 
die Versammlung der 1. Garde-Infanterie-Division bis zum 28. März 
längs der Bahn Amagne—Mohon zwecks Abbeförderung befohlen. Am 
1. April ging eine Verfügung der Obersten Heeresleitung ein, derzufolge 
das X. Armeekorps (linker Flügel der 7. Armee) herausgezogen werden 
sollte; damit war eine Verbreiterung des Abschnittes der 3. Armee west¬ 
wärts verbunden, wofür ihr die 117. Infanterie-Division unterstellt wurde. 
Inzwischen hatte General Ioffre schon am 17. März die Einstellung 
des französischen Angriffs befohlen, obwohl die Angriffe tatsächlich noch 
eine Reihe von Tagen andauerten. Auf deutscher Seite konnte daher die 
Veränderung der feindlichen Absicht nicht sofort erkannt werden. Roch 
Ende März glaubte die örtliche höhere Führung mit weiteren Angriffen 
rechnen zu müssen und warnte die Oberste Heeresleitung vor zu schnellem 
Herausziehen der zur Verfügung gestellten Reserven. Erst am 30. März 
brachte eine Fliegermeldung des VIII. Reservekorps Klarheit. Dort war 
durch einen erstmaligen, nächtlichen Crkundungsflug starker Zugver¬ 
kehr auf der Strecke Suippes—Ste. Menehould erkannt und diese Beob¬ 
achtung auf Abbeförderung feindlicher Kräfte gedeutet worden. Nunmehr 
, zerstreuten sich schnell die letzten Zweifel. Die Winterschlacht in der 
Champagne war beendet! 
Die Gesamtverluste der Winterschlacht ließen sich für den Bereich der 
3. Armee auf etwa 1100 Offiziere und 45 000 Mann feststellen. Die fran¬ 
zösischen Verluste werden auf 240000 Mann angegeben^). 
Die Winterschlacht in der Champagne stellt sich 
rückschauender Betrachtung als ein nahezu vier Mo¬ 
nate dauerndes, erbittertes Ringen der Franzosen 
um den Durchbruch in Richtung auf Attigny dar. Dem 
ersten starken Angriff am 20. Dezember 1914 und den im Januar sich stei¬ 
gernden Vorstößen folgten Wellen von Großangriffen Mitte Februar und 
Mitte März. In den vor und zwischen diesen liegenden Wochen ließ man 
den Verteidiger kaum einen Tag zur Ruhe kommen, überschüttete ihn mit 
einem Cisenhagel, sprengte Grabenstücke in die Luft und ging zu den ver¬ 
schiedensten Tages- und Nachtzeiten zu Angriffsstößen auf schmaler Front 
vor. Diese fast ununterbrochene Kampftätigkeit zerwühlte auf der Angriffs- 
sront, die entsprechend dem Durchbruchsziele in der Hauptsache die Ab- 
0 Palat, Band IX, S. 149.
	        
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