Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Das XXXXI. Reservekorps stürmt Gorlice. 
383 
Neben starken blutigen Verlusten ließ er mehr als 3500 Gefangene in der 
Hand der Division. Am 815 abends erreichte diese Glinik und besetzte die 
dortigen Höhen. Vortruppen wurden bis auf den Höhenzug 323 am 
Moszczanka-Bach vorgeschoben. 
Der rechte Flügel der 81. Reserve-Division arbeitete sich durch die 
Waldungen nordöstlich Höhe 335 vor und fand um 10° abends Zagorzany 
und die Höhen nördlich des Moszczanka-Vaches noch vom Feinde besetzt. 
Die in den schweren Orts- und Waldgefechten stark mitgenommene und 
durcheinandergeratene Infanterie der Mitte und des linken Flügels konnte 
den ihr als Tagesziel gesteckten Moszczanka-Abschnitt nicht mehr erreichen. 
Sie kam nicht weit über das Wegekreuz 308 und den Ostrand des 
Kamieniec-Waldes hinaus. Wohl hatte auch diese Division mehrere 
tausend Gefangene eingebracht und mehrere Geschütze und Maschinen¬ 
gewehre erbeutet, aber sie hatte namentlich an Offizieren starke Verluste 
erlitten. Die untere Führung mußte die Truppe erst wieder fest in die 
Hand nehmen. 
Die auf dem rechten Flügel des österreichisch-ungarischen 
VI. Korps stehende 12. Infanterie-Division des Feld¬ 
marsch alleutnants Kestranek richtete ihren Hauptangriff gegen das steil auf¬ 
steigende Bergmassiv des Pustki. Auf schmaler Front eng zusammen¬ 
gefaßtes Artillerieseuer hatte der Infanterie auf dem nach Südwesten vor¬ 
springenden Bergrücken die Sturmbahn sreigefegt. Hier wurden die vor¬ 
dersten Gräben im ersten Anlauf überrannt. Zahlreiche Russen ergaben 
sich. Beim Aufstieg auf dem bewaldeten Steilhang stieß die Sturmlinie 
jedoch auf weitere ausgebaute Abwehrstellungen, auch kraftvolle russische 
Gegenstöße zwangen zu blutigem Nahkampfe. Gleichwohl wurde der 
Angriff mit großem Schwung vorwärtsgetragen und um 11“ vor¬ 
mittags bereits die Kuppe des Pustki-Verges erstürmt. Ein Strom 
von Gefangenen ergoß sich die Hänge hinab auf Luzna. Zahlreiche 
Batterien eilten den siegreichen Sturmtruppen nach. Damit war 
um die Mittagszeit ein Erfolg von entscheidender Bedeutung er¬ 
rungen. Der kräftige Angriffskeil der tapferen österreichisch-ungarischen 
Infanterie schob sich über den Pustki hinaus weiter in der Richtung auf 
die Kirche von Moszczenica und die Höhe 320 vor. Der rechte Angriffs- 
flügel wurde aus seiner nordöstlichen Angriffsrichtung mehr und mehr in 
die Richtung auf den Kamieniec-Wald eingedreht, gegen den die benach¬ 
barte 81. Reserve-Division bisher nennenswerte Fortschritte noch nicht 
hatte machen können. Eine hinter diesem Flügel gebildete starke Artillerie- 
gruppe richtete ihr Feuer auf die feindlichen Stellungen in und um den 
Kamieniec-Wald und erleichterte dadurch sowohl der österreichisch-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.