Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die WinLer-Masurenschlacht. 
7. Februar. 
Heide war durch den weiten, von einer Seenkette quer durchzogenen Forst, 
dessen Zugänge die mit Drahthindernissen und Blockhäusern verstärkte 
Grenzschuhstellung sperrte, wesentlich erleichtert. Russische Luftaufklärung 
zeigte sich nirgends; es war zu hoffen, daß der Vormarsch des rechten 
Flügels der 8. Armee am 7. Februar den Gegner überraschend treffen würde. 
Der Angriffsbefehl des Generals Lihmann setzte die 79. Reserve-Division 
in zwei Kolonnen längs der Grenze auf Gehsen (an dem Pisseck), die 
80. Reserve-Division nördlich davon in einer Kolonne über Przyroscheln 
auf Wrobeln und Kallenzinnen, die 2. Infanterie-Division über Rudczanny 
zum beiderseits umfassenden Angriff auf Iohannisburg an. Der 79. Re¬ 
serve-Division wurde die Sicherung der rechten Flanke gegen Kolno, der 
2. Infanterie-Division die Sperrung der Straße Iohannisburg—Arys zum 
Schutze der Nordflanke übertragen. Die 3. Kavallerie-Vrigade wurde 
zunächst zurückgehalten, bis ihr ein Pisseck-Übergang geöffnet war. Der 
Landsturm-Grenzschuh wurde angewiesen, dem Fortschreiten des Angriffs 
entsprechend südostwärts bis Demby (an der Szkwa)—Leman vorzugehen. 
Die Absicht des Generals Lihmann, den Pisseck-Abschnitt, an dem 
er den ersten nachhaltigen Widerstand erwartete, mit seinen drei Divisionen 
gleichzeitig zu erreichen, wurde durch die Schneeverwehungen in Frage 
gestellt. Die Marschkolonnen kamen auf schlechten Waldwegen nur sehr 
langsam vorwärts. Die Fahrzeuge blieben im Schnee stecken oder glitten 
von den Wegen in die Gräben. Die Straßen wurden verstopft, Anordnung 
kam in die Verbände. Schnelle Befehlsübermittlung und rechtzeitige Nach¬ 
führung von Munition und Verpflegung waren unmöglich. Der dauernde 
Schneefall ließ die Aussichten immer ungünstiger erscheinen. Anstrengun¬ 
gen und Entbehrungen der Truppe mußten sich von Tag zu Tag steigern. 
Besonders die am weitesten südlich entlang der Grenze marschierenden 
Kolonnen der 79. und 80. Reserve-Division hatten von Ansang an unter 
dieser Angunst zu leiden. Erst am Nachmittage des 7. Februar erreichten 
sie den Pisseck-Abschnitt und kamen mit dem Gegner in Gefechtsberührung, 
der sämtliche Übergänge zerstört hatte und das Ostufer beseht hielt. Die 
Befürchtung, er könnte abgezogen sein, um sich der erkannten Gefahr zu ent¬ 
ziehen, war mithin unbegründet. 
Nur in der Mitte bei der 80. Reserve-Division gelang es 
noch am 7. Februar, aus dem anderen Äser festen Fuß zu fassen und das 
Dorf Wrobeln zu besetzen. Nach nächtlichem Brückenschlag konnte General¬ 
major Beckmann seine Division am nächsten Tage um 8° morgens über¬ 
gehen lassen. Südlich davon stieß Generalmajor Voöß mit der 79. Re¬ 
serve-Division bei Gehsen auf ernsteren Widerstand. Einzelnen 
Mannschaften gelang es indes, über die unsichere Eisdecke kriechend, sich am
	        
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