Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Operationsplan des Oberbefehlshabers Ost. 
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8. Armee im frontalen Kampf zu binden und den rechten Flügel der 
8. Armee auf Arys—Iohannisburg und südlich angreifen zu lassen. Der 
Schutz gegen den Feind nördlich des Njemen fällt der 10. Armee zu. Die 
Übergangsstelle bei Iurborg ist zu besetzen. Die 10. Armee hat sich ferner 
im Verlauf der Operation gegen Kowno stark zu sichern. Hierzu ist die 
verstärkte Brigade des Garde-Reservekorps mitzuverwenden und die Land¬ 
wehr-Division Königsberg späterhin frei zu machen. Die Heranführung 
von weiteren Teilen des Garde-Refervekorps in Richtung Insterburg zum 
Schutze gegen Kowno ist beabsichtigt. Zur Sicherung der 8. Armee gegen 
Süden wird das XX. Armeekorps bei Willenberg—Reidenburg ver¬ 
sammelt." Reserven hielt sich der Oberbefehlshaber Ost nicht zurück. Cr 
gedachte später auf die Kräfte zurückzugreifen, die in der Front durch Ein¬ 
drehen der Flügel nach der Mitte frei werden mußten. 
Am 29. Januar erließ der Oberbefehlshaber Ost die „Anweisung anr». 
8. und 10. Armee für die Kriegsgliederung". Sie bestimmte, daß die Land¬ 
wehr-Division Königsberg, die verstärkte 1. Kavallerie-Division und das 
Truppenkommando Tilsit von der 8. zur 10. Armee überzutreten hatten. 
Den beiden Divisionen wurden sämtliche früher zugeteilten Verbände 
wieder entzogen. Insbesondere hatte die 1. Kavallerie-Division an vor¬ 
übergehend überwiesenen Truppen 8%j Bataillone Infanterie, drei leichte, 
drei schwere Batterien und das Jäger-Regiment zu Pferde 10 abzugeben. 
Dafür trat am 1. Februar die von der 9. Armee kommende 5. Garde-Infan¬ 
terie-Brigade (sechs Bataillone, drei leichte und zwei schwere Batterien^) 
zur 1. Kavallerie-Division. Der gesamte Landsturm sollte beim Vorgehen 
zurückbleiben, ein Teil später als Ctappentruppe folgen, der Rest die Feld¬ 
stellung Lötzen besetzen. Ferner wurde die neu überwiesene schwere Artil¬ 
lerie, vier 10 eru-Vatterien, vier 21 eru-Mörser-Bataillone, zwei öster¬ 
reichische Mörser- (30,5 oru-) Batterien, auf die Armeefront verteilt. Auf 
Antrag des Armee-Oberkommandos 8 wurden die Landwehr- und Crsatz- 
Vrigaden zu Divisionen zusammengefaßt. 
Am 31. Januar erbat General v. Falkenhayn vom Oberbefehlshaber 
Ost „Mitteilung seiner Operationsabsichten im allgemeinen für die nächste 
Zeit sowie eine Äußerung, ob auch er die schon seit längerer Zeit in der 
feindlichen Preffe erscheinenden dunklen Andeutungen von einer großen 
russischen Offensive in Ostpreußen sowie die jüngsten russischen Angriffs¬ 
versuche dort für Täuschungsmanöver" hielte. Roch am Abend desselben 
Tages teilte der Oberbefehlshaber Ost dem Chef des Generalstabes seine 
Operationsabsichten in großen Umrissen mit und fügte hinzu: „An einen 
Januar bis 
!. Februar. 
0 S. 165.
	        
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