Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Kämpfe zwischen Weichsel und Orzyc. Lage bei der 8. Armee. 
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Vom Feinde waren vor der Front etwa vier Infanterie- und 
4% Kavallerie-Divisionen festgestellt, außerdem Grenzwache und Landwehr. 
Am 5. Februar traten die 2. Kavallerie-Division und Korps Zastrow unter 
den Befehl des Generals der Artillerie v. Scholtz. An demselben Tage 
wurde die Leibhusaren-Brigade durch Teile der 41. Infanterie-Division des 
XX. Armeekorps abgelöst und erreichte am 8. Februar südöstlich Rypin 
Anschluß an ihre Division. 
Bei Ianowo sehte der Befehlsbereich des Armee-Oberkommandos der 
8. Armee ein. Zwischen Ianowo und dem Rieder-See sicherte der Land¬ 
sturm-Grenzschutz des Stellvertretenden Generalkommandos des XX. Armee¬ 
korps mit der 3. Kavallerie-Brigade. Cs gelang hier im allgemeinen, deut¬ 
schen Boden vom Feinde frei zu halten. Reger war die Kampftätigkeit an 
der Front von Lötzen; vermutlich wollten die Russen gegen die befestigte 
Feldstellung besonders bei den Paprodtker Bergen Gelände gewinnen. Ein 
weiterer Brennpunkt der Kämpfe lag ferner auf dem äußersten Rordflügel 
der 8. Armee. Hier war die Ruhe bei der 1. Kavallerie-Division in ihrer 
Stellung von Mallwischken bis Trappönen (zehn Bataillone, 35 Schwa¬ 
dronen, 50 Geschütze) im Januar nur vereinzelt von unbedeutenden, klei¬ 
neren Unternehmungen unterbrochen worden. Die seit Anfang des Monats 
erwarteten größeren Angriffe der Russen sehten erst am 25. Januar mit dem 
Schwerpunkt zunächst in der Mitte ein. Cs wurden beim Feinde die 56. 
und 73. Reserve-Division mit Teilen der 27. Infanterie-Division festgestellt. 
Die am 26. und 27. Januar fortgeführten Angriffe flauten am 28. ab, nach¬ 
dem es dem Gegner nicht gelungen war, außer der Vertreibung schwacher 
deutscher Postierungen irgendeinen Erfolg zu erringen. 
Bei Tilsit stand schon seit Ende des Jahres 1914 das Truppen¬ 
kommando Tilsit unter Oberst HoffmannH, das nur aus neun Land¬ 
sturm-Kompagnien mit Hilfswaffen bestand. Cs sicherte von der Szeszuppe- 
Mündung über Tilsit bis zum Mündungsdelta der Memel westlich Tilsit. 
Bahn- und Straßenübergänge über die Memel-Niederung bei Tilsit waren 
in deutscher Hand; ebenso hielten sich schwache Sicherungen an der Bahn 
von Tilsit nach Rordwesten. Östlich der Stadt standen die Sicherungen 
durchgehends auf dem Südufer. Außerdem hielten sich noch im nördlichen 
Mündungsgebiet der Memel drei Kompagnien Landsturm. Die Memel 
war fest zugefroren und konnte auch Artillerie tragen. Nördlich des Flusses, 
den deutschen Sicherungen dicht gegenüber, standen Russen der 68. Reserve- 
Division, Landwehr und Grenzwache. Eine stärkere feindliche Abteilung lag 
dem Brückenkopf von Tilsit bei Piktupönen gegenüber. 
0 S. 173 und 184.
	        
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