SS
Die Karpaten-Offensive.
Februar.
Februar.
Tag endlich auf entscheidenden Erfolg. Beim Korps Hofmann machte sich
bisher weder das Eingreifen der 3. Garde-Infanterie-Division noch das
der Brigade Stehr fühlbar. In dieser noch ungeklärten Lage glaubte
General v. Linsingen, einer um Mittag eingehenden Aufforderung der öster¬
reichisch-ungarischen Heeresleitung, mit acht Bataillonen und Gebirgsartil¬
lerie zur Unterstützung des Angriffs der Gruppe SzurmayH östlich des
Stryj-Tales nach Norden vorzustoßen, nicht Folge leisten zu können, ehe
nicht die Paßhöhen vor der Südarmee ^geöffnet wären.
In der Nacht zum 1. Februar glückte es Teilen der österreichisch¬
ungarischen 19. Infanterie-Division, sich in den Besitz der Beskid-Klause
zu setzen und neben fünf Offizieren und über 800 Mann auch zwei Geschütze
und zwei Maschinengewehre als Beute einzubringen. Der übrigen Front
blieb ein Erfolg jedoch wiederum versagt; auch die 3. Garde-Insanterie-
Division stand noch in unentschiedenem Kampfe bei Smorze. An verschie¬
denen Stellen, so besonders gegen die Brigade Stehr, die sogar etwas
Gelände verlor, gingen die Russen zu heftigen Gegenangriffen über. Cs
konnte kein Zweifel mehr herrschen, daß sie sich erheblich verstärkt hatten:
außer den bisher bekannten Teilen von zwei russischen Divisionen waren
Teile von drei bis vier weiteren festgestellt worden.
Bei klarem Wetter und günstigen Sichtverhältnissen — in der Nacht
war endlich ein Witterungsumschlag eingetreten — konnte die Artillerie
der Südarmee am 2. Februar stärker in Tätigkeit treten. Trotzdem gelang
es dem äußersten rechten Flügel infolge des hier besonders ungünstigen
Geländes nicht, über die Beskid-Klause hinaus im Swica-Tale nach Norden
vorwärts zu kommen. Günstiger schien sich die Lage auf dem linken Flügel
des Korps Gerok zu entwickeln, wo die Amfassungskolonne der 48. Reserve-
DivisionH Boden gewann, so daß hier ein baldiger Erfolg zu erwarten war,
zumal da die österreichisch-ungarische 19. Infanterie-Division in der Front
gegen Wyszkow ebenfalls Fortschritte erzielen konnte. Auch auf die Kamps¬
lage beim Korps Hofmann und der 1. Infanterie-Divisiow) wirkte der
Witterungsumschlag günstig; dieser glückte der Einbruch in die Mitte der
feindlichen Stellung auf der Lysa-Höhe. Zudem lagen beide Amfassungs¬
kolonnen in fortschreitendem Kampfe; die 3. Garde-Infanterie-Division
konnte den Gegner bei Smorze werfen. So war begründete Hoffnung vor¬
handen, daß der Russe nicht länger standhalten würde. Der Erfolg bei
Smorze gewann dadurch besondere Bedeutung, daß zur Linken der Süd¬
armee die Gruppe Szurmay in der Nacht zum 2. Februar in Stellungen
0 S. 100. — 2) Brigade Puttkamer. — 3) Die 1. Infanterie-Division war
wieder selbständig geworden, da ihr Divisionskommandeur, Generalleutnant v. Conta,
rangälter als Feldmarschalleutnant Hosmann war.