Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Geplanter Aufmarsch der Südarmee. 
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General v. Falkenhayn stellte eine Änderung des Aufmarsches derart an¬ 
heim, daß die deutschen Kräfte mit Teilen der österreichisch-ungarischen 
3. Armee im Gelände westlich des Azsoker-Passes zur Südarmee vereinigt 
und die neu einzusetzenden österreichisch-ungarischen Kräfte in der Gegend 
östlich des Azsoker-Passes verwendet werden sollten. 
In umgehender Erwiderung suchte General v. Conrad diese Bedenken 
zu zerstreuen: „Weg- und Geländeverhältnisse in der für Südarmee in 
Aussicht genommenen Operationsrichtung sind ganz gleich jenen zwischen 
Azsok und Beskid-Paß. Bitte Cw. Exzellenz in dieser Hinsicht meiner 
persönlichen genauesten Kenntnis dieser Räume zu vertrauen. Der Süd¬ 
armee stehen zwei gute, durchlaufende Wege und eine durchlaufende Bahn 
zur Verfügung, überdies wird für Fortkommen deutscher Truppen durch 
reiche Beistellung leichter Fuhrwerke gesorgt, für Benutzung schwieriger 
Nebenwege ist durch Bereitstellung von Tragetieren, Trains vorgedacht und 
durch Kombinierung von Verbänden mit österreichisch-ungarischen Truppen 
die Möglichkeit geschaffen, schwierige Aufgaben auf Gebirgswegen durch 
Truppen lösen zu lassen, die in diesem Gebirge seit Monaten kämpfen und 
außer der fahrenden Artillerie auch mit Gebirgsgeschühen, und zwar 24 Ge- 
birgskanonen, 20 Gebirgshaubitzen, versehen sind. Gliederung der Süd¬ 
armee, Auslade- und Versammlungsräume sind bereits mit Hauptquartier 
Ost und General der Infanterie v. Linsingen fest vereinbart und alles in 
Durchführung. Änderungen daher nicht möglich. Außerdem war dem 
Kaiserlichen und Königlichen Armee-Oberkommandost im Sinne dortigen 
Wunsches daran gelegen, der Führung der Südarmee, obgleich ihr nur 
2% deutsche Infanterie-Divisionen^) angehören, eine selbständige, wichtige 
Aufgabe im Verein mit österreichisch-ungarischen Kräften zu geben." 
Cs bleibt fraglich, ob General v. Falkenhayn aus dieses Telegramm 
des Generals v. Conrad hin seine Bedenken gegen den Aufmarschraum und 
die geplante Richtung der Offensive der Südarmee fallengelassen hat. Roch 
am gleichen Tage, 10. Januar, schlug er dem österreichisch-ungarischen 
Generalstabschef eine mündliche Aussprache für den 11. Januar abends in 
Breslau Vorst zwecks „weiterer Aufklärung über die Bedingungen, unter 
denen die Verwendung der Südarmee erfolgen werde". In dieser Aus- «.Januar, 
spräche gelang es General v. Conrad, unterstützt durch die auf Wunsch 
Falkenhayns gleichfalls anwesenden Generale v. Linsingen und Ludendorff, 
seine Wünsche für die Verwendung der Südarmee in vollem Amfange 
0 Österreichisch-ungarische Heeresleitung. 
st Streng genommen 2% Infanterie-Divisionen, wobei die %. 3. Garde-Infanterie- 
Division drei Regimenter zählte. — st S. 12.
	        
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