Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Die Oberste Heeresleitung stimmt der Bildung der Südarmee zu. 
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Handeln." Das Telegramm bestätigte gleichzeitig die Mitteilung des 
Oberbefehlshabers Ost, daß von der Absicht abgesehen werde, die öster¬ 
reichisch-ungarische 2. Armee in Polen abzulösen und daß die mit dent 
Oberbefehlshaber Ost getroffenen Vereinbarungen wegen Heranführung 
von Kräften der deutschen 9. Armee durchgeführt würden. 
Bevor General v. Falkenhayn die Entscheidung des Obersten Kriegs¬ 
herrn einholte, ersuchte er noch den Generalfeldmarschall v. Hindenburg 
am Abend des 7. Januar um Mitteilung der Vereinbarungen, die dieser 
inzwischen über die Vefehlsverhältnisse mit dem Bundesgenossen getroffen 
hatte. Die in der Nacht zum 8. Januar einlaufende Antwort lautete: 
„Unterstellung etwa gleichstarker österreichisch-ungarischer Kräfte unter 
deutschen Armeeführer, General v. Linsingen, dieser unter unmittelbaren 
Befehl des Erzherzogs Friedrich." 
Am 8. Januar fiel die Entscheidung des Obersten Kriegsherrn nach 8. Januar. 
Vortrag des Generalstabschefs im Sinne dieser Vorschläge^). Die vom 
Oberbefehlshaber Ost zur Verfügung gestellten zweieinhalb Infanterie- 
Divisionen und eine Kavallerie-Division sollten aus dessen Befehlsbereich 
ausscheiden und mit noch zu bestimmenden, mindestens gleich starken 
österreichisch-ungarischen Truppen unter dem Befehl des Generals der 
Infanterie v. Linsingen als deutsche „Südarmee" vereinigt werden. Diese 
wurde dem Erzherzog Friedrich unmittelbar unterstellt. Zum Ersten Chef 
des Generalstabs wurde Generalleutnant Ludendorff') ernannt. 
Die deutsche Oberste Heeresleitung hatte ihre Zustimmung zur Bil¬ 
dung der Südarmee noch ohne nähere Kenntnis der ihr im Rahmen der 
Gesamtoffensive an der Karpaten-Front zugedachten Teilaufgabe gegeben. 
In mehreren telephonischen Gesprächen am 7. Januar hatte General Frei¬ 
herr v. Freytag den Einsatz der deutschen Kräfte am Azsoker-Paß und im 
Gebirge westlich davon als erfolgversprechend bezeichnet; die dortigen Ge¬ 
ländeschwierigkeiten seien zu überwinden, ein Stoß in der Richtung auf 
Przemysl treffe wirksam den linken Flügel der russischen Hauptmacht. 
Baldiger Entsatz der Festung werde auf die Haltung Rumäniens von Ein¬ 
fluß sein. Hingegen verwarf General Freiherr v. Freytag auch jetzt^) ein 
Vorgehen aus der Gegend ö st l i ch des Azsoker-Passes „wegen Anmöglich¬ 
keit, mit unseren Fahrzeugen zu folgen, und weil Bewegung sich totlaufen 
werde". General v. Falkenhayn trat dieser Beurteilung bei. Am schnell¬ 
stens über die Absichten der österreichisch-ungarischen Heeresleitung Klar¬ 
heit zu gewinnen, bat er am 8. Januar bei der telegraphischen Abermitt- 
S. 10. — 2) Cr wurde am 22. Januar durch Generalmajor v. Stolzmann er¬ 
seht. — «) Vgl. S. 79, Fußnote, 
t Weltkrieg. VII. Band. 
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