Die Oberste Heeresleitung stimmt der Bildung der Südarmee zu. 81 Handeln." Das Telegramm bestätigte gleichzeitig die Mitteilung des Oberbefehlshabers Ost, daß von der Absicht abgesehen werde, die öster¬ reichisch-ungarische 2. Armee in Polen abzulösen und daß die mit dent Oberbefehlshaber Ost getroffenen Vereinbarungen wegen Heranführung von Kräften der deutschen 9. Armee durchgeführt würden. Bevor General v. Falkenhayn die Entscheidung des Obersten Kriegs¬ herrn einholte, ersuchte er noch den Generalfeldmarschall v. Hindenburg am Abend des 7. Januar um Mitteilung der Vereinbarungen, die dieser inzwischen über die Vefehlsverhältnisse mit dem Bundesgenossen getroffen hatte. Die in der Nacht zum 8. Januar einlaufende Antwort lautete: „Unterstellung etwa gleichstarker österreichisch-ungarischer Kräfte unter deutschen Armeeführer, General v. Linsingen, dieser unter unmittelbaren Befehl des Erzherzogs Friedrich." Am 8. Januar fiel die Entscheidung des Obersten Kriegsherrn nach 8. Januar. Vortrag des Generalstabschefs im Sinne dieser Vorschläge^). Die vom Oberbefehlshaber Ost zur Verfügung gestellten zweieinhalb Infanterie- Divisionen und eine Kavallerie-Division sollten aus dessen Befehlsbereich ausscheiden und mit noch zu bestimmenden, mindestens gleich starken österreichisch-ungarischen Truppen unter dem Befehl des Generals der Infanterie v. Linsingen als deutsche „Südarmee" vereinigt werden. Diese wurde dem Erzherzog Friedrich unmittelbar unterstellt. Zum Ersten Chef des Generalstabs wurde Generalleutnant Ludendorff') ernannt. Die deutsche Oberste Heeresleitung hatte ihre Zustimmung zur Bil¬ dung der Südarmee noch ohne nähere Kenntnis der ihr im Rahmen der Gesamtoffensive an der Karpaten-Front zugedachten Teilaufgabe gegeben. In mehreren telephonischen Gesprächen am 7. Januar hatte General Frei¬ herr v. Freytag den Einsatz der deutschen Kräfte am Azsoker-Paß und im Gebirge westlich davon als erfolgversprechend bezeichnet; die dortigen Ge¬ ländeschwierigkeiten seien zu überwinden, ein Stoß in der Richtung auf Przemysl treffe wirksam den linken Flügel der russischen Hauptmacht. Baldiger Entsatz der Festung werde auf die Haltung Rumäniens von Ein¬ fluß sein. Hingegen verwarf General Freiherr v. Freytag auch jetzt^) ein Vorgehen aus der Gegend ö st l i ch des Azsoker-Passes „wegen Anmöglich¬ keit, mit unseren Fahrzeugen zu folgen, und weil Bewegung sich totlaufen werde". General v. Falkenhayn trat dieser Beurteilung bei. Am schnell¬ stens über die Absichten der österreichisch-ungarischen Heeresleitung Klar¬ heit zu gewinnen, bat er am 8. Januar bei der telegraphischen Abermitt- S. 10. — 2) Cr wurde am 22. Januar durch Generalmajor v. Stolzmann er¬ seht. — «) Vgl. S. 79, Fußnote, t Weltkrieg. VII. Band. 6