Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

150 Die Operationen der 1. und 2. Armee bis zur Oise. 
Angriff gegen die Forts von La Före in einheitliche Hand gelegt wird. Die 
befohlenen neuen Marschziele Ribemont—Chevresis werden voraussichtlich 
9« abends erreicht werden." Daß diese Meldung den Ereignissen zeitlich 
Vorgriff und Absichten aussprach, die nach der wirklichen Lage heute nicht 
mehr erreichbar waren, ahnte man im Armee-Oberkommando nicht. 
Der Obersten Heeresleitung wurde daher gemeldet: „Feind widerstand 
VII. und X. Reservekorps nur noch schwach. Nachhuten der Engländer und 
des französischen XVIII. Korps leisteten in Linie Guise—Origny^) stärkeren 
Widerstand. Heute, 28. August, erreichen: VII. Dallon, X. Reservekorps 
Ztancourt, X. Armeekorps Pleine Selve, Garde Sains Richaumont." Bei 
solcher Unkenntnis über den wirklichen Verlauf der Begebenheiten aus dem 
linken Armeeflügel war es durchaus begreiflich, daß sich im Armee-Ober- 
kommando alle Gedanken auf die Fortsetzung der Vorwärtsbewegung in der 
bisherigen Richtung und vor allem auf die schnelle Wegnahme der Festung 
La Fere richteten. In diesem Sinne faßte der um 7°abends erlassene 
Armeebefehl die Aufgabe für den folgenden Tag in den Satz: „Die 2.Armee 
gewinnt unter Einleitung des Angriffs auf La Fere die Linie Ham— 
Cwcy." 
Dem VII. Armeekorps und der rechten Division des X. Reservekorps 
(2. Garde-Reserve-Division) wurde noch einmal aufgetragen, die Über- 
gänge bei Ham und St. Simon in Besitz zu nehmen. Für alle übrigen 
Verbände beschränkte sich der Armeebefehl vorerst auf die Anordnung von 
Bereitstellungen. So sollten zum Angriff auf die Nordfront von La Före 
um 11° vormittags bereitstehen: die linke Division des X. Reservekorps 
(19. Reserve-Division), verstärkt durch die schwere Artillerie des VII. Armee- 
korps und X. Reservekorps, in der Gegend von Cssigny le Grand, die rechte 
Division des X. Armeekorps (19. Infanterie-Division), verstärkt durch die 
schwere Artillerie des X. Armeekorps und Gardekorps, in der Gegend süd- 
westlich von Villers le See. Artilleriestellungen waren zu erkunden. Der 
Armeeführer wünschte um 11"° vormittags in Cssigny le Grand die Kom¬ 
mandeure der beiden Angriffsdivisionen mit ihren Artillerie-Vrigade-Kom- 
mandeuren zu sprechen. Die linke Division des X. Armeekorps (20. Infan¬ 
terie-Division) sollte bei Parpeville, die beiden Divisionen des Gardekorps 
bei Faueouzy und Marfontaine bereitgestellt werden, das Armee-Haupt- 
quartier in Ctreux verbleiben. Der Höhere Kavalleriekommandeur 1 
erhielt um 730abends sunkentelegraphisch Befehl, „die Somme zur Auf- 
klärung gegen Compiögne—Laon zu überschreiten". Gleichzeitig wurde das 
J) Worauf sich die unzutreffende Angabe stützte, daß bei Origny (gemeint sein 
kann nur der Ort südwestlich von Hirson) Widerstand geleistet worden sei, ist aus 
den Akten nicht erkennbar.
	        
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