Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Die Operationen der 1. und 2. Armee bis zur Oise. 
bei Flavigny le Grand die Oise zu überschreiten. Im Orte selbst und 
unmittelbar östlich davon sah sie sich jedoch heftigem französischen, später 
leider auch deutschem Artilleriefeuer, das von Batterien des Gardekorps her 
kam, ausgesetzt. Von weiterem Vorgehen gegen den Bahndamm südlich 
Flavigny und Beaurain wurde auf Befehl des Divisionskommandeurs 
Abstand genommen. Mehrere auf den Höhen südlich Villers les Guise 
offen aufgefahrene deutsche Batterien erlitten durch französisches Artillerie- 
feuer aus unerkannten Stellungen schwere Verluste. Da jede Kenntnis von 
Stärke und Aufstellung des Gegners fehlte, nach der Meldung einer 
Husarenpatrouille fogar mit einem Gegenangriff gerechnet wurde, glaubte 
der Divisionskommandeur sich auf eine Bereitstellung der Hauptkräfte seiner 
Division nördlich der Oise beschränken zu müssen und erbat um 4° nach- 
mittags von der im Vorgehen auf Monceau begriffenen links benachbarten 
l. Garde-Infanterie-Division flankierende Unterstützung. Dadurch, daß der 
Feind sich jedes eigenen Angriffsversuchs enthielt, blieb der vereinzelt auf 
das Südufer weit vorgeschobenen Vorhutinfanterie eine ernste Krise erspart. 
Einem gegen 8° abends erlassenen Befehl des-Generals v. Cmmich an die 
20. Division, „sich unverzüglich in Besitz des südlichen Oise-Asers zu setzen", 
waren inzwischen Teile der Infanterie des Gros aus eigener Initiative 
zuvorgekommen, indem sie, über Flavigny le Petit vorgehend, Anschluß 
an den linken Flügel der 19. Division herstellten. Ein nennenswerter 
Anteil an dem siegreichen Ausgang des Kampfes dieser Division war ihnen 
indessen nicht mehr vergönnt, da der Feind bereits im Rückzüge be- 
griffen war. 
Das Gardekorps, das aus seiner Bereitstellung nördlich des 
Iron-Baches um 1° mittags antrat und bis zum Oise-Abschnitt einen 
Marsch von drei bis vier Stunden zurückzulegen hatte, sah sich außerstande, 
der Bitte des Kommandeurs der 20. Infanterie-Division um flankierende 
Unterstützung beim Flußübergang zu entsprechen, weil seine rechte Kolonne, 
die 1. Garde-Infanterie-Division unter Generalleutnant 
v. Hutier, selbst bei Monceau auf Widerstand gestoßen und in einen länger 
dauernden Kampf um den Flußabschnitt verwickelt worden war. Zwar 
wurde der Übergang bei Monceau von der durch Teile des Gros ver- 
stärkten Vorhut in kühnem Zugriff verhältnismäßig schnell und leicht 
erzwungen, doch vergingen die Nachmittagsstunden mit dem Hinüberführen 
der Truppen über die zerstörte und nur notdürftig wiederhergestellte Brücke 
und unter Kämpfen um die südlich gelegenen Orte Faty und Wiege. Erst 
nach 730abends konnte die 1. Garde-Insanterie-Brigade in westlicher 
Richtung auf Beaurain antreten. Sie wandte sich dann aber auf Befehl 
des Kommandierenden Generals, Generals der Infanterie Freiherrn
	        
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