IV. Bezirkshauptmannschaft Perg
mit den Gerichtsbezirken Perg, Grein, Mauthausen; bis¬
her 18 Brauereien in 16 Ortschaften, umfaßt eigentlich
das sogenannte alte Machland, das südliche Randgebiet
des kristallinen Grundgebirges zwischen Gusen bis Sar-
mingstein an der Landesgrenze.
A. Die Brauhäuser der Marktkommunen.
Im Gebiete dieser B. H. ist nach dem Ausweise des
Bräuvereines von 1795 bloß ein einziges ausgewiesen,
jenes des Marktes von Mauthausen.
M a u t h a u s e n. Die Bürger erwarben im Jahre 1576
von Friedrich v. Prag, Herrn auf Windhaag und Prags¬
tal, dessen Brauhaus im Markte um 600 Taler; sie
brauten dort weiter, wodurch auch das Gründungsjahr
des Marktbrauhauses festliegt. Rechnungen des Gmain
Marktbrauhauses sind aus allen Jahrhunderten im Ge¬
meindearchiv vorhanden, wovon auch die Geschichte des
Marktes (Mayr, li 28 S. 35) einige Proben mitteilt. Das
bürgerliche Brauhaus war nur mit wenigen Unter¬
brechungen bis zum Jahre 1902 in Pacht vergeben. In
diesem Jahre wurde die Brauereibefugnis aufgehoben,
das Brauhaus wurde durch die Lehnerische Brauerei
in Enns als Bier depo t in Verwendung genommen. 1795/97
Bierausstoß: 5193 Eimer, Bieraufschlag: 2161 fl. 36 Kr.,
von der Marktgemeinde bezahlt.
B. Die herrschaftlichen Brauereien.
Luftenberg, Herrschaft, Gern. Luftenberg. 1795
(Nr. 174) 2682 Eimer Bierausstoß, 2615 fl. 46 Kr. Bier¬
aufschlag; der größte Teil ging nach Linz. Besitzer
waren die Grafen Ungnad von Weißenwolf.
Spilberg, Herrschaft, heute Ruine, zu Gern. Enns.
1728 (Nr. 516) 680 Eimer, 34 fl. Aufschlag.
S p e r k e n , Herrschaft Clam. 1795 (Nr. 114)
702 Eimer, 293 fl. 11 Kr. Aufschlag; 1848: 700 Eimer.
(Verhandlungen der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft.)
Sand bei Schwertberg. 1482, Niederwallsee,
Frey tag vor dem Sonntag Octave in der Fasten: Rein-
precht von Wallsee, Obristmarschall in Österreich usw.
vermacht „Schloß und Herrschaft Wyndegk mit sambt
beyden Märgkehntn Tragwein und Swertperg“ seiner Ge¬
mahlin Katharina, geh. v. Starhemberg. In dieser Urkunde
wird auch zum ersten Male das „Proyhauss zu Sant“ er¬
wähnt.
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