Volltext: Mühlviertel und Machland (1 / 1937)

Hofstetten bei Adtsdorf, Gern. St. Martin i. M. Nach 
Archiv von St. Florian um 1400—1450 schon als Herr¬ 
schaftsbrauerei in Betrieb. Ab 1576 freieigener Besitz. 
Im Besitze der Familie M. Kramer befindet sich, ein Zinn¬ 
teller mit einem Brauereiwappen aus 1560. 
Diese Brauerei wird auch 1662 im Streite zwischen 
Markt Aschach und Landshaag-Niedenburg genannt. (L. A. 
Linz, Archiv Markt Aschach)5). 
1728 (Nr. 503) unter Thoma Hinderholzer 680 Eimer, 
34 fl. Aufschlag. 
1795/97 (Nr. 224) unter Joh. Strattberger 1809 Eimer, 
753 fl. Aufschlag. 
Die Dokumente der jetzigen Besitzerfamilie M. Kramer 
reichen bis 1847 zurück; die Brauerei steht noch heute in 
Betrieb und erzeugte 1925/26 2145 hl Bier. 
 
Sprinzenstein (herrschaftlich?). 1795/97 (Nr. 239) 
unter Stephan Edtenberger 983 Eimer und 410 fl. Auf¬ 
schlag. 
 
Hopfenbau. 
Der Hopfenbau dieses Gebietes nahm von der Donau¬ 
linie im Süden im Gebiete der benachbarten B. H. Urfahr 
seinen Ausgang und wurde im Laufe der Besiedlung vom 
Süden gegen den Kamm des Böhmerwaldes vorgetragen. 
Von den ersten Anfängen des Hopfenbaues berichtet uns 
das Urbar A des Stiftes Wilhering (Schiffmann, li 37, 
Bd. III, S. 362) aus dem Jahre 1287, nach welchem 40 Höfe 
in den Gemeinden Ottensheim, Puchenau, Gramastetten, 
Pöstlingberg, Lichtenberg, Eidenberg, Herzogsdorf einen 
Hopfendienst von 1 bis 2 Metzen an das Stift Wilhering 
leisten. Der Hof Hopfauer wird als Huphowe (Hophowe 
superius)6) bereits in einer Urkunde von 1206 genannt 
(o. ö. U. B. II nr 351). Wenn im Jahre 1287 der gleiche Hof 
ausdrücklich Hopfendienst leistet, so ist wohl mit Recht 
die Annahme berechtigt, daß im Jahre 1206 nicht allein 
dort, sondern auch im ganzen Gebiete Hopfen gebaut 
wurde. Damit ist das Alter dieses Hopfenbaugebietes in 
dasselbe Alter hinaufgerückt, wie das zweite älteste 
Hopfenbaugebiet an der salzburgisch-oberösterreichischen 
Grenze, dessen Bestand bereits um 1180 sichergestellt ist. 
Alle diese Gemeinden liegen nördlich der Donau und ge¬ 
hörten damals zum Besitze des Geschlechtes der Wilhering- 
Waxenberger, welche von 1100 an das Land zwischen 
großer Mühel und großen Gusen bis zur Moldau hinauf 
-------  
5) L. A. Linz — Landesarchiv Linz a. d. Donau. 
6) „Hophowe“ wohl von dem Eigennamen „Hupho“, nicht vom 
Hopfen. (Schiffmann, mündl. Mitteilung). 
 
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