Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

22. August: Kämpfe der 7. Armee. 299 
dicht hinter der Grenze gelegene Raon-sur Plaine an, wo sich große Magazin¬ 
vorräte befanden. Kaum hatte der Vormarsch begonnen, als ein heftiger 
Vorstoß aus kürzester Entfernung von den Bergen westlich des Donon her 
die rechte Flanke der Marschkolonne traf. Der Angriff wurde nach kurzem 
Feuergefecht abgewiesen, und die Division erreichte gegen 3° nachmittags 
Raon-sur Plaine. Hier lebte der Kampf von neuem auf. Der zähe Gegner 
hatte sich dicht westlich des Ortes wieder gesetzt, seine Artillerie feuerte aus 
verdeckten Stellungen und war in dem bis zum Abend währenden 
Artilleriekampf nicht aufzufinden. Auch südlich der großen Straße leisteten 
französische Alpenjäger heftigen Widerstand und konnten nur nach lang¬ 
wierigen Kämpfen nach Westen zurückgedrückt werden. 
In den Mittagsstunden traf beim Generalkommando ein Befehl des 
Armeeführers ein, nach dem das Korps mit den Hauptkräften auf Raon- 
l'Etape, mit einer Seitendeckung auf Badonviller, vorgehen sollte. Der 
Kommandierende General beabsichtigte, mit dem Gros der 28. Reserve- 
Division an diesem Tage noch die Gegend von Bionville zu erreichen und 
Vortruppen gegen Badonviller und Celles vorzuschieben. Allein bei der 
Ermüdung der Truppe konnten diese Ziele nicht mehr erreicht werden. 
Der Kamps bei Raon-sur Plaine zog sich bis in die Dunkelheit hin. Die 
Vorhut der Division nächtigte in Gefechtsbereitschaft vor Luvigny, der 
Rest in Biwaks dahinter um Raon-sur Plaine, dessen Magazine zum großen 
Leil verbrannt waren. 
Der 26. Reserve-Division war am Morgen vom Kommandierenden 
General der Auftrag übermittelt worden, zunächst ihre Stellungen zu 
halten. Sie stand in Gruppen südwestlich und südlich Schirmeck. Es ent¬ 
wickelten sich örtlich begrenzte, verlustreiche Kämpfe, bei denen die Fran¬ 
zosen langsam aus der Linie Salm—Rothau—Wildersbach zurückgedrängt 
wurden. Dem linken Flügel der Division, der auch an diesem Tage über¬ 
legenem feindlichen Artillerieseuer standhalten mußte, gelang es erst in 
der Nacht, mit der 19. Ersatz-Division bei Bellefosse Fühlung zu gewinnen. 
Diese hatte Befehl, aus der Gegend östlich And lau, wohin sie am 
Tage vorher mit den Hauptteilen zurückgegangen war, wieder über Hoh- 
wald auf Fouday vorzugehen. Sie sollte Hohwald bereits um 5 45 früh 
erreichen. Das bedeutete für.die noch erschöpften Truppen abermals 
eine Störung der so dringend nötigen Ruhe. Um 1° nachmittags zwang 
starke feindliche Besetzung der Diespacher Höhen zur Entfaltung östlich 
Bellefosse. Die Höhen bei Bliensbach wurden besetzt, aber über ein 
leichtes Feuergefecht der vorgeschobenen Teile mit einem unsichtbaren, in 
den Wäldern versteckten Feinde entwickelte sich der Kampf nicht hinaus. 
Gegenseitige Beschießungen, bei denen sehr bedauerliche Verluste eintraten,
	        
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